"Ich wollte mein Baby endlich auch in meine Arme schließen"

Jaqueline erzählt von ihrem ungeplanten Kaiserschnitt

  • Jaqueline, Du hattest einen Kaiserschnitt, weil es unter der natürlichen Geburt nicht weiterging. Was war genau der Grund dafür?

Jaqueline: Leider hat mein Muttermund sich nicht ganz geöffnet. Es haben 2 cm gefehlt und da wir schon so lange dabei waren, hat man an den Herztönen von Noah gemerkt, dass man jetzt etwas unternehmen sollte, bevor es doch zu einem Notfall wird. Insgesamt hat die Geburt 13 Stunden gedauert.

"An den Herztönen von Noah hat man gemerkt, dass man jetzt etwas tun sollte."

  • Hattest Du Dich vorher mit dem Thema Kaiserschnitt beschäftigt? Wurde es im Geburtsvorbereitungskurs thematisiert? Hast Du dazu etwas gelesen?

Da es ja eigentlich eine spontane Geburt werden sollte, hab ich mich nicht sehr intensiv mit dem Thema Kaiserschnitt beschäftigt. Trotzdem hab ich für den Fall der Fälle etwas darüber gelesen. An sich aber nur wie dieser durchgeführt wird.

  • Was waren Deine Gedanken, als Du erfahren hast: Jetzt wird es ein Kaiserschnitt?

Ehrlich gesagt, war ich etwas erleichtert. Ich war schon sehr erschöpft und war dann froh, dass mein Baby gleich da sein würde. Als es dann aber in den OP ging, wurde ich ziemlich nervös.

"Als in den OP ging, wurde ich ziemlich nervös."

  • Wie ging es Dir unmittelbar nach dem Kaiserschnitt – körperlich und seelisch?

Das war nicht sehr schön für mich. Die ganze Nervosität ist abgefallen. Ich habe geweint und am ganzen Körper gezittert. Mir war so kalt. Das Zittern war so extrem, dass ich irgendwann verkrampft bin und mit den Gedanken war ich nur bei meinem Baby.

  • Wie ging es Deinem Partner damit, dass es ein Kaiserschnitt wurde?

Meinem Mann war von vornherein egal, ob es ein Kaiserschnitt wird, ihm war einfach nur unsere Gesundheit wichtig. Außerdem konnte er auch dabei sein, er war also die ganze Zeit an meiner Seite.

  • Hast Du Dir Sorgen um Dein Baby gemacht?

An sich hab ich mir keine Sorgen um mein Baby gemacht. Ich wusste ja, dass mein Mann bei ihm war. Aber ich war so ungeduldig und wollte mein Baby endlich auch in meine Arme schließen.

  • Konntest Du stillen?

Ja, ich konnte stillen, jedoch mit etwas Schwierigkeiten. Die ersten Tage ging fast gar nichts. Wir haben dann mit einer Milchpumpe den Milchfluss mehr angeregt. Danach wurde es dann besser. Ich musste trotzdem bei Noah immer zu füttern, da er sonst nicht satt wurde.

"Beim Stillen ging die ersten Tage fast gar nichts."

  • Wusstest Du, dass Kaiserschnitt-Babys bezüglich der Entwicklung ihrer Darmflora andere Voraussetzungen haben als Babys, die auf natürlichem Wege auf die Welt kommen?

Nein, das wusste ich nicht. Darüber hat mich keiner informiert.

  • Wie geht es Dir heute, mit etwas Abstand, damit, dass Du einen Kaiserschnitt hattest? Welche Gefühle überwiegen? Hast Du einen Rat für Mütter, die sich in einer ähnlichen Situation wiederfinden?

Auch wenn die Geburt anders geplant war, geht es mir recht gut mit dem Gedanken. Letzten Endes bin ich einfach nur froh, dass Noah und ich es gut überstanden haben und ich ihn in meine Arme schließen und ihm all meine Liebe schenken kann.

"Letzten Endes bin ich einfach nur froh, dass Noah und ich es gut überstanden haben."

  • Ergänze den folgenden Satz: „Hätte ich doch schon vor dem Kaiserschnitt gewusst, dass..."

...es die ersten Tage so schmerzhaft ist, sich zu bewegen. Die ersten zwei Tage war es echt so, dass ich mich kaum bewegen konnte.

Das Interview mit Jaqueline führte Eva, Redakteurin und Mutter

Hier findest du weitere Interviews:

Christiane

hatte ein Sternengucker-Baby. Es wurde ein Not-Kaiserschnitt, weil es ihr selbst immer schlechter ging.

"Denkt bei der Geburt an euer Kind – und an euch! Und nicht: Das muss unbedingt unten raus. Je länger er drinnen geblieben wäre, desto schlechter wäre es mir gegangen."

Simone

hat sich aus Sicherheitsgründen für einen geplanten Kaiserschnitt entschieden. Ihr Baby war sehr klein und zart.

"Keine muss sich dafür rechtfertigen, dass sie eine normale Geburt hatte. Aber wir müssen uns alle für den Kaiserschnitt rechtfertigen."

Vivien

hatte das Gefühl, man versagt, wenn man keine natürliche Geburt hat. Sie hatte zwei Kaiserschnitte, einen ungeplanten und einen geplanten

"Auch heute stelle ich mir noch die Frage, ob ich es nicht einfach hätte probieren sollen."

in Kooperation mit

Wichtiger Hinweis: Stillen ist das Beste für Dein Baby, denn Muttermilch versorgt es mit allen wichtigen Nährstoffen. Darüber hinaus ist Stillen ein guter Schutz vor Infektionen sowie Allergien und fördert die Mutter-Kind-Beziehung. miBaby und HiPP unterstützen das Stillen nach den Empfehlungen der WHO (Säuglinge in den ersten sechs Monaten ausschließlich zu stillen) uneingeschränkt. In unseren Interviews erzählen uns Mütter, warum sie wegen Stillproblemen teilweise mit Säuglingsnahrung zugefüttert haben. Dies geschah immer nach Absprache mit und nach ausführlicher Beratung durch den Kinderarzt oder die Hebamme.