#miBabyTalk

Eure Fragen zum Thema Fläschchen

Nora Otto, Mutter und Redakteurin

Ist die Flasche gesund?

In der ersten Zeit kann das Füttern mit Flasche überlebenswichtig sein, denn nur so kommt dein Spatz an die so wichtige Nahrung, vor allem, wenn die Mama nicht stillen kann bzw. möchte oder das Kind die abgepumpte Muttermilch vom Vater gefüttert bekommt. Aufgrund des empfindlichen Verdauungssystems verträgt das Neugeborene nur Mutter- bzw. Säuglingsmilch. Hier stellt sich nicht die Frage nach gesund oder ungesund.

Das Problem bei der Flasche besteht vor allem dann, wenn das Kind noch lange nachdem es Zähnchen bekommen hat, eine Flasche bekommt. Der zahnärztliche Bezirksverband Oberpfalz schreibt dazu auf seiner Webseite: "Für die Zahngesundheit ist die Dauernuckelei aus dem Fläschchen, aber auch aus Schnabel- oder Trinklerntassen, mehr als schädlich. Denn beim Nuckeln werden die Zähne permanent mit - meist zucker- oder säurehaltiger - Flüssigkeit umspült. Der Zahnschmelz geht kaputt, es kommt zur sogenannten "Nuckelflaschenkaries" oder "Nursing-bottle-syndrome". Die Krankheit zeigt sich in der Regel zuerst an den oberen Schneidezähnen, mit gelb-bräunlichen Verfärbungen. Wird sie nicht behandelt, können die Zähne schwarz werden und schließlich sogar ausfallen. "

Wie du das vermeiden kannst? Ganz einfach: So schnell wie möglich die Flasche abgewöhnen, hier ist meist die nächtliche Flasche das Problem. Unsere Kinderärztin hat immer gesagt, dass die Kleinen ab etwa einem halben Jahr nachts keine Nahrung mehr zu sich nehmen müssen, sondern sie nachts eine längere Essenspause schaffen. Auch Trinklernbecher und Schnabeltassen verursachen bzw. begünstigen, wenn sie zuckerhaltigen Inhalt enthalten, Karies – deswegen heißt es: Wenn das Kind circa ein Jahr alt ist, dann sollte man zu normalen Tassen, Bechern wechseln. Was mein Sohn immer geliebt hat, ich habe ihm direkt mit Beikostbeginn kleine Schnapsgläschen gekauft, die konnte er mit einer Hand zum Mund führen – das hat er geliebt!

Bis zu welchem Alter muss sterilisiert werden?

Die ersten sechs Monate sollten die Fläschchen der Kleinen sterilisiert werden, da ihr Immunsystem noch kaum vorhanden ist und Keime in dem Fall gefährlich für die Kleinen werden können. Mit einem halben Jahr kann man langsam dazu übergehen, das Sterilisieren wegzulassen. Aber natürlich macht es Sinn zwischendurch mal das Fläschchen abzukochen, denn auch dann können Keime entstehen. Bei älteren Kinder, deren Immunsystem ausgebildeter ist, ist es nicht mehr so schlimm.

Natürlich wird es Eltern geben, die das nicht tun und hier ist zu sagen: Solange man beim Reinigen der Flasche gründlich ist und sehr auf die Hygiene achtet, kann man schon früher auf das Sterilisieren verzichten. Alternativ ist auch das Reinigen in der Spülmaschine eine Alternative, allerdings sollte man hier ein Programm mit Temperaturen über 65 Grad wählen. Nachteil daran, die Flaschen, vor allem die aus Plastik, können sich unschön verfärben.

Kann ich stillen und Muttermilch abpumpen und mit der Flasche füttern? Welche Flasche soll ich dafür verwenden?

Aber natürlich! Gerade, wenn der Papa eifersüchtig auf das intime Stillritual von Mama und Baby ist, die Mama Freiräume braucht oder wichtige Termine erledigen muss – ist das Abpumpen und Füttern mit Fläschchen so praktisch.

Hier empfiehlt sich die Fläschchen auf die Marke der Milchpumpe abzustimmen, da dabei alle Teile kompatibel sind und das Abpumpen und Füttern noch einfacher ist. Bekannte und beliebte Marken sind hier medela, nip oder auch Philips Avent.

Glas oder Plastik – was ist besser?

Am meisten verbreitet ist mit Sicherheit die Plastikflasche, das hat auch unsere kleine Umfrage am Mittwoch auf Facebook ergeben. Gründe hierfür sind vor allem, dass eine Plastikflasche robuster ist und im Gegensatz zur Glasflaschen nicht zu Verletzungen führen kann. Aber jetzt zur Frage:

Was ist besser?

Obwohl mittlerweile die meisten Fläschchen aus Plastik BPA-frei sind, heißt es leider noch nicht, dass deswegen Plastik völlig unbedenklich ist. Aber was ist BPA eigentlich? BPA ist die Abkürzung für Bisphenol A und ist eine Chemikalie, die überwiegend in Plastik vorkommt. Das BPA kann aufgrund der Hitze in die Milch übergehen und da BPA hormonell wirksam ist, wirkt sich negativ auf die Entwicklung aus – vor allem bei den Kleinsten. Jetzt ist es zum Glück so, dass BPA nur noch in wenigen Fläschchen enthalten ist – achte immer darauf, dass die Bezeichnung BPA-frei auf der Verpackung zu finden ist. Die renommierten Marken, die in Deutschland erhältlich sind, haben bereits alle umgestellt. Jetzt ist es leider so, dass auch das Plastik, wenn es mit heißem Wasser oder sogar fettigen Bestandteilen in Berührung kommt, ganz kleine Plastikteile an das Lebensmittel abgibt – hier ist die Rede von Mikroplastik. Und leider hat eine Studie des Umweltbundesamtes und des Robert-Koch-Institutes ergeben, dass in Urinproben von 2.500 Kindern zwischen drei und 17 Jahren Plastikinhaltsstoffe zu finden waren. Dabei gelten nicht nur Fläschchen als mögliche Ursache, sondern zum Beispiel auch Outdoorbekleidung, die Perfluoroctansäure (PFOA) enthält. Da in so vielen Gegnständen, die unmittelbar mit unserem Kind in Berührung kommen, schädliche Stoffe enthalten sind, kann man darauf achten, dass man das Risiko minimiert – zum Beispeil mit der Verwendung von Glas- oder auch Edelstahlflaschen. Mittlerweile gibt es tatsächlich von jeder größeren Marke auch Glasflaschen, bei Flaschen aus Edelstahl muss man etwas intensiver suchen, aber auch die sind zu kaufen – zum Beispiel von NUK. Die Flaschen sind natürlich etwas teurer, aber dafür auch langlebiger. Eine Glas- oder Edelstahlflasche muss nicht unbedingt ausgetauscht werden, abgesehen natürlich davon, wenn sie defekt ist – und die Sauger sind davon natürlich ausgenommen.

Man muss aber auch sagen: Die Plastikflaschen hat auch Vorteile, nämlich das sie weniger häufig kaputtgeht und auch einfach leichter ist, deswegen kann das Kind die Flasche schneller eigenständig halten, was für Eltern eine große Entlastung sein kann.

Was sind die Vor- und Nachteile von Silikon- bzw. Latexsaugern?

Latex ist ein Naturmaterial, deswegen kann es schneller zu Verfärbungen kommen. Experten raten, den Sauger bei täglichem Gebrauch alle vier Wochen auszutauschen. Achtung: Es kann sein, dass Babys allergisch auf Latex reagieren. Dafür ist Latex weicher, manche Babys verweigern den Sauger aus Latex allerdings, weil er einen merkwürdigen Eigengeschmack hat.

Silikon wird im Gegensatz zu Latex nicht so schnell unansehnlich. Er bleibt länger in Form, hat aber den Nachteil, dass das Material einfacher durchzubeißen ist. Wichtig, wenn dein Kind schon Zähne hat: Immer wieder den Sauger kontrollieren, ob er durchgebissen bzw. defekt ist. Mittlerweile gibt es Silikonsauger, deren Ende leicht angeraut ist und sich wie Latex anfühlt.



Abgesehen vom Material des Saugers ist auch die Form wählbar, es gibt zwei Formen: die orthodontische und die symmetrische Variante. Hier ist die Anwendung, aber natürlich auch die Vorliebe deines Kindes entschiedend:

Die orthodontische, auch kiefergerechte Form genannt, soll die gesunde Entwicklung des Kiefers fördern. Dabei ist es wichtig, dass dein Baby richtig herum aus dem Sauger trinkt, es gibt also ein Richtig und ein Falsch. Bei der falschen Anwendung kann es auch zum Schlucken von Luft kommen – also mit der flachen Seite nach unten.

Die symmetrische oder wie beim Schnuller auch Kirschform ähnelt der Brustwarze in ihrer Form. Durch das Saugen entsteht ein Vakuum, wodurch sich die Form beim Trinken verändert. Diese Form ist vor allem zu empfehlen, wenn zwischen Flasche und Brust hin- und hergewechselt wird – dann kommt es nicht zur unerwünschten Saugverwirrung.

Ich habe eine Anti-Kolik-Flasche gekauft, funktioniert das wirklich?

Wenn die Ursache der Kolik die Tatsache ist, dass dein Baby zu viel Luft schluckt, dann kann eine Anti-Kolik-Flasche helfen bzw. Linderung verschaffen. Viele Koliken tauchen aber nicht deswegen auf, sondern haben andere Gründe, zum Beispiel bei den Dreimonatskoliken – das kennt man die genaue Ursache nicht und vermutet, dass es an der Unreife des Verdauungstraktes liegt, dass die Babys mit Bauchschmerzen und Blähungen zu kämpfen haben. Aber eine Anti-Kolik-Flasche ist auf jeden Fall einen Versuch wert – es gibt verschiedene Mechanismen, das ist von Marke zu Marke unterschiedlich. Aber grundsätzlich sorgt die Flasche dafür, dass Kinder weniger Luft schlucken. Bei Philips Avent ist es zum Beispiel so, dass der Saugervoll mit Milch bleibt, auch in der aufrechten Fütterposition.

Noras Produkttipps:

Ok, jetzt weißt Du alles zum Thema Schnuller, aber Du kennst noch keine konkreten Empfehlungen. Hier ist unsere Auswahl an empfehlenswerten Schnullern:

Mein Favorit: NUK Glasflaschenset

Wir sind sehr zufrieden mit den Glasflaschen von NUK, sie sind sehr dickwandig und stabil, ja – dafür sind die auch etwas schwerer, aber für ältere Kinder oder für die ganz Kleinen sind die NUK-Flaschen super.

Die Alternative zu Glas: Edelstahl-Flasche von Klean Kanteen

Wer sich zwischen Glas und Plastik nicht entscheiden kann, für den ist vielleicht Edelstahl das richtige Material. Es ist langlebig, gibt kein unerwünschtes Mikroplastik ab und es ist einfach zu reinigen. Es gibnt natürlich noch andere Hersteller, aber mit Klean Kanteen machst du gar nichts falsch.

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