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Eure Fragen zum Thema Schnuller

Nora Otto, Mutter und Redakteurin

Ab wann? Am Anfang soll man es ja nicht wegen möglicher Saugverwirrung, wenn die Frau stillt.

Direkt nach der Geburt braucht Dein Spatz keinen Schnuller, ganz im Gegenteil: Ein Schnuller kann zu Beginn zu Saugverwirrungen führen, vor allem, wenn Du stillen möchtest. Saugverwirrung heißt, dass das Baby aufgrund des mithilfe des Schnullers gestillten Saugbedürfnis weniger an der Brust trinkt. So kann es passieren, dass weniger Milch gebildet wird und das Baby nicht ausreichend satt wird. Das führt dann wiedrum dazu, dass Eltern häufiger zur Flasche wechseln und das Stillen leider aufgeben. Natürlich ist es nicht so, dass jedes Baby, das frühzeitig einen Schnuller erhält, auch zwangsläufig eine Saugverwirrung bekommt – aber immerhin ist es bei ca. 20% der Neugeborenen der Fall.

Die Empfehlungen dazu, wann man mit dem Schnuller beginnen sollte, sind von Experte zu Experte unterschiedlich. Das reicht von zwei Wochen bis zwei Monate. Wenn Du also stillen möchtest, dann kannst du schauen, dass sich das Stillen bei euch eingespielt hat – heißt: Dein Baby hat das Geburtsgewicht wieder erreicht, es trinkt regelmäßig an der Brust, du hast ausreichend Milch. Dann kannst du schauen, dass du es mit einem Schnuller probierst.

Ebenfalls ein Problem ist der Wechsel von Brust zu Flasche bzw. eigentlich der Wechsel zurück. Denn das Trinken aus der Flasche ist wesentlich einfacher, das Baby muss den Mund nicht so weit öffnen, es kommt mehr Milch in kürzerer Zeit und es wird schneller satt. Warum also wieder zurück zur Brust? Auch hier: Wenn du die Gefahr einer Saugverwirrung nicht eingehen möchtest, solltest du dir dessen bewusst sein.

Natürlich schafft man es trotz Saugverwirrung die Brust wieder attraktiv fürs Baby zu machen – das bedeutet: Nichts ist endgültig! Aber der Weg dahin ist häufig nicht einfach.

Anders ist es, wenn du nicht stillen möchtest, dann gibt es keine Gefahr der Saugverwirrung.

Welche Form und welches Material ist am besten?

Es gibt verschiedene Formen und auch das Material spielt eine Rolle. Tatsächlich gibt es nicht DEN Schnuller, sondern du musst schauen, welcher Schnuller für eure Bedürfnisse geeignet ist. Stillkinder bekommen zum Beispiel eine andere Form als Kinder, die das Fläschchen bekommen. Hier sind die verschiedenen Formen mit ihren Vor- und Nachteilen:

Die kiefergerechte Form: Die kiefergerechte Form greift möglichst wenig in die Kieferstellung ein, indem sie sich an den Gaumen des Kindes anschmiegt. Der Schaft ist besonders dünn, deswegen stört er nicht beim Schlucken.

Slimline: Die kiefergerechte Form in noch flacher – das ist der Slimline

Dentistar-Schnuller: Die Dental-Stufe schlängelt sich zwischen den Zähnen hindurch und reduziert so den Druck auf Kiefer und Zähne. Die Wirksamkeit der Dental-Stufe wurde in einer 27-monatigen Langzeitstudie geprüft und bestätigt.

Von Zahnmedizinern entwickelt und von führenden Kieferorthopäden empfohlen.

Die Kirschform: Die Kirschform ist besonders zu empfehlen bei Kindern, die gestillt werden. Da die Form der Brustwarze am ähnlichsten ist und so die Gefahr einer Saugverwirrung reduziert werden kann. Allerdings empfehlen auch die Hersteller, dass man nach der Stillzeit auf einen kiefergerechten Schnller umsteigt, da ein schmaler Saugerschaft den Druck auf Zahn- und Kieferbereich mindert.

Die symmetrische Saugerform: Die Form wurde entwickelt, um das Risiko von Zahnfehlstellungen zu reduzieren, er ist klinisch geprüft und unterstützt gesunde Zähne und die Entwicklung des Kiefers. Von Medizinern empfohlen. Vorteil ist der extra dünne und flexible Saugerhals.

Miss Denti: Der erste Dentalschnuller, der den Beißdruck verteilt und so eine gesündere Zahnentwicklung ermöglicht. Gleichmäßige Druckverteilung, Schutz des sensiblen Kiefers, frühzeitiges Vorbeugen von Zahn- und Kieferfehlstellungen.

Anatomisches, kiefergerechtes Saugteil.

Material – Latex oder Silikon?

Abgesehen von der Form hast du auch beim Material die Wahl – nämlich zwischen Latex und Silikon.

Latex ist ein Naturmaterial, deswegen kann es schneller zu Verfärbungen kommen. Experten raten, den Schnuller bei täglichem Gebrauch alle vier Wochen auszutauschen. Achtung: Es kann sein, dass Babysallergisch auf Latex reagieren. Dafür ist Latex weicher, manche Babys verweigern den Schnuller aus Latex allerdings, weil er einen merkwürdigen Eigengeschmack hat.

Silikon wird im Gegensatz zu Latex nicht so schnell unansehnlich. Er bleibt länger in Form, hat aber den Nachteil, dass das Material einfacher durchzubeißen ist. Wichtig, wenn dein Kind schon Zähne hat: Immer wieder den Schnuller kontrollieren, ob er durchgebissen bzw. defekt ist. Mittlerweile gibt es Silikonsauger, deren Ende leicht angeraut ist und sich wie Latex anfühlt.

Muss mein Kind einen Schnuller haben? Schadet es, wenn man keinen gibt?

Nein, ganz im Gegenteil – die meisten Hebammen und Ärzte empfehlen erst gar keinen Schnuller anzugewöhnen. Grund dafür ist die Tasache, dass Schnuller in keiner Form förderlich für die Zahn- und Kieferentwicklung ist. Je länger dein Kind einen Schnuller nimmt, desto größer wird das Risiko für Fehlstellungen bzw. den offenen Biss. Und das Abgewöhnen ist nicht immer ganz einfach. Andererseits befriedigt der Schnuller das Saug- und Nuckelbedürfnis der Kinder, was vor allem beim Einschlafen und Beruhigen helfen kann. Hier muss jedes Elternteil abwägen. Es heißt: In den ersten sechs Monaten ist das Nuckeln ein Bedürfnis, danach ist es eine Gewohnheit. Aber das Bedürfnis des Nuckelns lässt sich natürlich auch an der Brust befriedigen.

Muss man zwingend die Schnullergröße wechseln – wie angegeben auf der Packung?

Tatsächlich kam die Frage sehr häufig und auch hier gibt es mehrere Wege. In Bezug auf die Entwicklung eines gesunden Kiefers bleibt man am besten bei der ersten Größe, allerdings ist es häufig so, dass die ganz kleinen Schnuller irgendwann nicht mehr im Mund bleiben und ständig herausfallen – das kann natürlich eine Chance sein, den Schnuller früh abzugewöhnen. Klappt das aber nicht, dann wechselt man auf die nächstgrößere Größe. Meist ist das die Größe 0 bis 6 Monate. Die gaanz kleinen Schnuller sind Größe 0 bis 2 Monate. Bzw. hatte man vorher einen Kirschform-Sauger, dann kann man nach der Stillzeit oder schon etwas früher – wenn sich das Stillen eingespielt hat – auf einen kiefergerechten Schnuller umstellen. In den meisten Fällen kann man bei der nächstgrößeren Größe (0 bis 6 Monate) bleiben. Sonst auch die nächstgrößere (6-18 Monate).

Vorsicht ist geboten bei den ganz kleinen Schnullern: Es kann sein, dass dein Baby sich den Schnuller ganz in den Mund steckt, das kann im schlimmsten Fall zum Ersticken führen.

Ich bin eher an dem Thema Schnullerfrei interessiert: Was ist, wenn am Daumen gesaugt wird?

Das Nuckeln am Daumen ist etwas, was die Kleinen oft schon im Mutterleib machen. Es gibt tolle Ultraschallbilder, wie der Kleine oder die Kleine den Daumen in den Mund steckt. Leider wirkt sich das Lutschen am Daumen noch schädlicher auf die Kieferentwicklung aus als das Benutzen eines Schnullers. Daumenlutschen führt häufiger zu einem offenen Biss oder schiefen Vorderzähnen. Auch ein Grund gegen den Daumen: Das Abgewöhnen eines Schnullers ist einfacher als das Abgewöhnen des Daumens, denn den hat man schließlich immer dabei.

Auf der Webseite von Baby+Famile heißt es dazu, das "Daumenlutschen erfülle das natür­liche Bedürfnis des Babys, an etwas zu saugen, sagt Holger Simonszent, Diplom-Psychologe. Weiter heißt es dort: Während das Saugen an Brust oder Flasche dazu dient, den Hunger zu stillen, hilft das Nuckeln am Daumen dem Kind, Stress zu verarbeiten und in den Schlaf zu finden. Untersuchungen zeigen zum Beispiel, dass Babys, die gestresst sind, mehr nuckeln."

Wenn du einen kleinen Daumenlutscher zuhause hast, dann brauchst du jetzt nicht in Panik zu verfallen: Das Nuckeln in den ersten beiden Lebensjahren ist völlig in Ordnung. Danach kannst du es zusammen mit deinem Kind noch immer abgewöhnen.

Abgewöhnung: Wie geht's und wann ist der richtige Zeitpunkt?

Zum Zeitpunkt ist zu sagen: Je früher, desto besser. Aber grob kann man sagen, dass Experten dazu raten zwischen dem 2. und 4. Lebensjahr dem Schnuller tschüss zu sagen. Für viele Eltern ist der 3. Geburtstag ein guter Zeitpunkt.

Es gibt aber etwas, worauf ihr als Eltern schon von Beginn an achten könnt und zwar: Euer Baby weint und braucht Trost, anstatt es direkt mit dem Schnuller zu beruhigen, könnt ihr versuchen, ob ihr es mit Fürsorge, Körperkontakt und sanften Worten schafft. Auf der Webseite Baby+Familie heißt es dazu: "Denn Situa­tionen, die das Baby ohne Schnuller, aber mit viel Eltern-Nähe bewältigt, stärken sein Selbstberuhigungssystem im Gehirn. Und das macht die Entwöhnung des Nuckels ein, zwei Jahre später leichter." Das könnt ihr also direkt von Beginn an beherzigen.

Bei der Art und Weise der Abgewöhnung gibt es verschiedene Methoden – ähnlich wie bem Abstillen auch: Einige Eltern entscheiden sich für das knallharte Abgewöhnen, dabei ist der Schnuller plötzlich weg und kommt nicht wieder, oder es passiert sanft und Schritt für Schritt. Wir haben ein paar Tipps, wie ihr das Abgewöhnen meistern könnt:

Mastertipp: Schritt für Schritt

Ihr kommuniziert mit eurem Kind sehr intensiv über das Thema – ihr nehmt es ernst und bereitet es emotional auf den Abschied vom Schnuller vor. Ihr könnt Sätze sagen wie "Du bist doch schon so groß! Brauchst Du wirklich noch einen Schnuller?" und ihr könnt Schritt für Schritt vorgehen: In einigt euch mit eurem KInd: Zunächst bleibt der Schnuller auf dem Spielplatz in der Tasche, dann nehmt ihr ihn vielleicht den ganzen Morgen bis zum Mittagsschlaf nicht mehr – ihr geht in Schritten vor. Kindern hilft es immer, wenn man Verständnis zeigt: "Ich weiß, Du findest das jetzt richtig doof – da darfst Du auch mal wütend sein." Lasst Raum für Emotionen, macht Mut.

Hier sind einige Arten, wie der Schnuller dann "verschwinden" kann:

Tipp 1: Die Schnuller-Fee kommt

Die Schnuller-Fee ist im ganzen Land beliebt und bekannt: Sie kommt nachts, nimmt die Schnuller mit, von denen sich dein Kind vorher mehr oder weniger dramatisch verabschiedet hat. Dafür lässt die Schnuller-Fee aber ein tolles Geschenk da, was über den Verlust hinwegtröstet. Natürlich kann die Schnuller-Fee auch ein Bekannter oder Verwandter sein: Du machst mit deinem Spatz ein Paket mit allen Schnullern fertig, schickst es an Oma, Opa, Tante, Onkel... und die belohnen deinen Schatz mit einem kleinen Geschenk.

Tipp 2: Den Schnuller verschenken / verschicken

Es gibt ein Neugeborenes in Familien- oder Bekanntenkreis? Der perfekte Zeitpunkt, um den Schnuller deines Kindes zu "verschenken". Die Story: Das kleine Baby braucht den Schnuller so dringend, magst du ihm deinen schenken. Ein erster Schritt zu zeigen, was Fürsorge und Empathie ist.

Tipp 3: Den Schnuller nicht mehr anbieten

Das kann bei dem ein oder anderen Kind klappen, aber kann auch nach hinten losgehen. Da das Nuckeln etwas ist, woran sich dein Kind ca. nach dem 6. Monat gewöhnt, kann es klappen, dass man es von heute auf morgen wieder abgewöhnt, indem man den Schnuller einfach nicht mehr anbietet, vielleicht ist das Bedürfnis danach gar nicht so groß. Es ist ein bisschen so: Aus den Augen, aus dem Sinn. Hört sich zu einfach an? Ein Versuch ist es wert.

Tipp 4: Den Schnuller "einfach" wegnehmen

Eine wirkliche harte Art und Weise den Schnuller abzugewöhnen, die zudem noch sehr viel Durchhaltevermögen der Eltern verlangt – aber ganz oft ist das der kürzeste Weg, den Schnuller abzugewöhnen. Hier ist es wichtig: Redet mit eurem Kind, erklärt, warum der Schnuller weg ist – bezieht es mit ein, bereitet es darauf vor! So sind Kinder kooperativer!

Tipp 5: Die Form des Schnullers verändern

Ihr könnt den Schnuller abschneiden, dein Kind merkt: Irgendwas ist anders, das gefällt ihm meistens nicht. Redet mit ihm, dass der Schnuller kaputt gegangen ist, aber, dass das nicht schlimm ist, weil es das ja nicht mehr braucht.

So oder so ist jeden Abgewöhnung anstrengend – sowohl für das Kind als auch für die Eltern: Wichtig ist, lasst euer Kind mit seinen Emotionen nicht alleine! Wenn ihr Verständnis für die Reaktionen des Kindes zeigt, hilft das deinem Kind.



Noras Produkttipps:

Ok, jetzt weißt Du alles zum Thema Schnuller, aber Du kennst noch keine konkreten Empfehlungen. Hier ist unsere Auswahl an empfehlenswerten Schnullern:

Der Beliebte: MAM Original

Aufgrund seiner kieferfreundlichen Form sehr beliebt bei Eltern und Kindern, denn er besteht aus speziellem Skin Soft Silikon und ist so besonders weich – das lieben die Babys.

Für Stillbabys: nip Bio Baby Schnuller

Die Kirschform ist besonders bei Stillkindern zu empfehlen, weil er die Gefahr von Saugverwirrungen minimiert. Der Schnuller von nip ist aus Naturkautschuk. Wichtig: Die Schnuller sind nicht kieferfreundlich, deswegen nach dem Stillen auf eine kiefergerechte Form wechseln – zum Beispiel zu dem von MAM. Aber die Schnuller sind wirklich hübsch und das ist ja auch nicht ganz unwichtig ;).

Tipp aus unserer Redaktion: Dentistar mit Dentalstufe

Der Schnuller ist von Zahnärzten und Kieferorthopäden mitentwickelt worden – er ist besonders freundlich zum Kiefer und deswegen so empfehlenswert – der Schnuller selbst ist aus Silikon.

Ideal für nachts: Philips Avent Ultra Air Night

In der kurzen Phase, in der mein Sohn einen Schnuller hatte, da hatte er diesen. Das Schild ist besonders klein und der Schnuller insgesamt sehr leicht, was ich sehr angenehm fand. Der Schnuller ist aus Silikon und das tolle Extra: Er leuchtet im Dunkeln. So praktisch, wenn man nachts auf der Suche nach dem herausgefallenen Schnuller ist.

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