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Wie lange dauert das Wochenbett in der Regel und warum ist es so wichtig?
Tatsächlich sagt das der Name schon: WOCHENbett. Das bedeutet man sollte wirklich mehrere Wochen dafür einplanen. Im besten Fall dauert das Wochenbett acht Wochen. Viele Mamis nehmen sich aber wesentlich weniger Zeit, um sich von der Geburt zu erholen. Jetzt werden einige sagen, wie soll man acht Wochen lang die Zeit anhalten? Natürlich liegst Du keine acht Wochen im Bett, sondern in erster Linie ist das die Zeit der Schonung und wenn du diese vor der Geburt schon einplanst, dann erleichtert das viele Dinge. Wichtig ist jedoch, dass Mamas das frühe Wochenbett einhalten – das dauert zehn Tage.
Es gibt mehrere Faktoren, warum das Wochenbett wichtig ist – nicht nur für die Mama, die sich von den Strapazen der Geburt erholt, sondern auch für das Neugeborene und die ganze Familie:
Beckenboden – der braucht – vor allem nach einer natürlichen, aber auch nach einem Kaiserschnitt – ganz dringend Erholung. Im Falle eines Kaiserschnitts muss sich die Mama dringend von der Operation erholen. Ein Beckenboden, der nicht geschont wird, kann unangenehme Folgen haben (Stichwort Inkontinenz).
Aber auch das Kuscheln ist in der Zeit nach der Geburt wichtig, damit eine feste Bindung zwischen den Eltern und dem Baby entstehen kann. Und auch das Stillen ist ein Thema! Eine Still-Beziehung kann besser entstehen, wenn man keinen Stress und Druck hat.
Wenn die Mama mit dem Baby nach Hause kommt, dann führt der Weg geradewegs ins Bett! Am besten steht da schon etwas zu essen bereit. Die Mama soll sich wie im Hotel fühlen! Das habe ich in einem Hebammen-Podcast gehört und ich fand das sehr treffend.
Wie kann ich mich darauf vorbereiten?
Ich habe jetzt häufiger gehört, dass viele Eltern häufig nur bis zur Geburt denken und die Zeit danach eher auf sich zukommen lassen. Das Baby ist da, darauf haben wir zehn Monate gewartet – der Rest findet sich schon. Aber das ist nicht so! Es ist wichtig, dass sich sowohl die Mama als auch der Partner/in nach der Geburt einige Wochen blocken, um nicht in Stress zu geraten. Und sich vor allem gedanklich darauf einzustellen, dass man nach dem Krankenhaus/Geburtshaus nach Hause kommt und es erstmal einige Zeit nichts Spannendes passieren wird. Das einzig Spannende ist das Baby, das Einleben, das Finden von Familienkonstellationen.
Ganz wichtig: Eine (stillende) Mama braucht ausgewogene und gesunde Mahlzeiten UND dafür sollte sie nicht selber sorgen müssen, d.h. die Mama hat Kochverbot. Also wie kommt ihr an frisches Essen? Entweder mithilfe von Vorkochen, d.h. in der Schwangerschaft Mahlzeiten zubereiten und einfrieren. Oder ihr lasst es euch mit geliefertem Essen gut gehen. Der Partner/die Partnerin kann ebenfalls den Kochlöffel schwingen. Vierte Möglichkeit: Bittet eure Freunde und eure Familie darum, ein warmes Essen vor die Tür zu stellen. Natürlich könnt ihr euch auch für eine Mischung entscheiden, aber wichtig ist: Essen muss für die Mama in ausreichender Menge (regelmäßige Mahlzeiten) und bester Qualität vorhanden sein.
Haushalt ist nicht Sache der Mama, entweder der liegt in der Zeit brach oder ihr holt euch Hilfe von einer guten Freundin, lieben Reinigungskraft (beachtet, dass ihr euch auch trotz Anwesenheit einer fremden Person wohlfühlen sollt) oder der Familie. Also: Wenn die Oma ihr Enkelkind besuchen kommt, dann kann sie doch direkt einaufen gehen, eine Maschine Wäsche anstellen und kurz durchsaugen. Nur als Beispiel. Lasst euch helfen!
Ein Besuchermanagement, mit dem ihr euch wohlfühlt: Maximal ein Besucher pro Tag und ihr ladet nicht zum ausgelassenen Kuchenessen mit Bedienung ein, sondern haltet die Besuche kurz oder lasst den Besuch den Kuchen/Kaffee etc. mitbringen. Wichtig ist, dass ihr euch nicht stressen lasst und klare Ansagen macht. Ihr seid der Chef, wenn ihr die erste Woche niemanden sehen möchtet, dann muss das respektiert werden. Auch nervige Omas werden das verstehen!
Auf was sollte man auf keinen Fall verzichten im Wochenbett ?
Was Mamas auf jeden Fall brauchen:
eine Wochenbett-Hebamme
Binden, Stilleinlagen und Einmalhöschen: In den ersten Tagen nach der Geburt erwartet dich der Wochenfluss. Die Stärke der Blutung hängt davon ab, wie du dein Kind auf die Welt gebracht hast (natürliche Geburt, Kaiserschnitt) und ist auch so von Frau zu Frau unterschiedlich. Am besten aus der Apotheke oder dem Bioladen – wichtig ist, sie sollen unbeschichtet und ohne Klebestreifen sein.
Still-BHs, die bequem sind – ohne Bügel (Periodenunterwäsche)
Wickelunterlagen
gesunde Snacks und Mahlzeiten – Säfte, die deinen Eisenhaushalt wieder auffüllen, Nüsse, Trockenfrüchte, Tees
Unterwäsche, die man bei hohen Temperaturen waschen kann
Weitere nützliche Dinge fürs Wochenbett:
ein kühlendes und entzündungshemmendes Spray
eine Po-Dusche, keine Feuchttücher etc., die die Haut reizen können
Für die Kaiserschnitt-Mamis: Heilwolle für die Narbe, die Brustwarzen und Babys Po
Trockenshampoo
Deo ohne Duftstoffe
Arnika-Tinktur (bei Bedarf Globuli)
Insgesamt wichtig ist, dass du auf noch ein bisschen mehr als sonst auf die Hygiene achtest. Waschlappen, Handtücher früher tauschen.
Wie oft kommt es zu einer Wochenbettdepression?
Wichtig ist: Eine Wochenbett-Despression ist eine ernstzunehmende Erkrankung. Solltet ihr euch niedergeschlagen, antriebslos oder freudlos fühlen, dann solltet ihr darüber mit eurer Hebamme, eure/r/m Partner/in sprechen. Diese Form der Depression – Postpartale Depression genannt – lässt sich behandeln und das solltest du auch unbedingt machen. Eine Postpartale Depression tritt meist im ersten Jahr nach der Geburt auf – häufig ca. drei Monate nach der Geburt. Acht von 100 Frauen sind nach Angaben der Stiftung Gesundheitswissen betroffen.
Hier muss man allerdings unterscheiden: Ein Baby-Blues (tritt meist einige Wochen nach der Geburt auf) ist keine Postpartale Depression.
Woran erkennt man den Unterschied? Ein Baby-Blues tritt häufig nur vorübergehend auf und verschwindet nach ca. zwei Wochen wieder, außerdem sind die Symptome nicht so ausgeprägt wie bei einer Depression. Beim Baby-Blues beobachten Frauen häufiger Stimmungsabfall und -schwankungen. Hält die Niedergeschlagenheit an, dann sollte ein Arzt konsultiert werden.
Ist Beckenboden-Training wirklich so sinnvoll?
Ja, ja und nochmal ja! Bei natürlichen Geburten noch wichtiger als bei Kaiserschnitten, aber auch da: Die Gebärmutter wächst im Laufe der Schwangerschaft um das 100-Fache. Dann kommt noch das Gewicht von Fötus und Fruchtwasser sowie Einlagerungen von Fettgewebe und Wasser im Körper der werdenden Mutter hinzu. Der veränderte Hormonhaushalt sorgt gleichzeitig dafür, dass Muskeln und Bänder weicher und flexibler werden. Bei der Geburt müssen sich die Muskeln des Beckenbodens extrem dehnen.
In der ersten Zeit ist die Schonung des Beckenbodens zu beachten, nach einiger Zeit zeigt dir deine Hebamme leichte, sinnvolle Übungen zum Beckenboden-Training und toll, um den Beckenboden zu stärken, sind auch Liebeskugeln.
Mit Sport, vor allem mit solchem, der den Beckenboden belastet – also zum Beispiel Joggen oder Krafttraining, erst mehrere Monate nach der Geburt angehen. Hier ist es wichtig, dass ihr den Beckenboden nicht mehr spürt – lange Spaziergänge sind hier die Alternative. Aber darüber sprecht ihr am besten mit eurer Hebamme oder eurem Arzt.
Übrigens: Übungen zur Stärkung des Beckenbodens sind immer hilfreich – auch während der Schwangerschaft und unabhängig davon. Was passieren kann, wenn man einen schwachen Beckenboden hat? Es führt zu Haltungsproblemen (Rücken-, Nacken- und Kopfschmerzen) und auch die Blasenkontrolle kann darunter leiden, das hat einen verstärkten Harndrang und Blasenschwäche bis hin zur Belastungsinkontinenz zur Folge. Dinge, die uns im Alltag wirklich stark einschränken können.
3 einfache Übungen zur Stärkung des Beckenbodens (Bitte sprich vorher mit Deiner Hebamme, ob Du die Übung schon ausüben kannst:
An- und Entspannung
Spanne alle Muskeln in Deinem Unterleib an – wirklich alles! Das heißt, Du tust so als würdest Du jegliche Darmbewegung und den Urinfluss zu stoppen versuchen und gleichzeitig einen Tampon festhalten. Sechs Sekunden halten! Und loslassen – das kann man beliebig oft wiederholen. Und besonders praktisch: Diese Übung kannst Du überall ausführen – also in der Bahn, während der Arbeit oder bei einem Spaziergang.
Schulterbrücke
Du legst Dich auf den Rücken, stellst die Beine etwa hüftbreit auf. Zur Orientierung, wo die Füße stehen sollen: Wenn Du die Arme am Körper entlang am Boden ablegst, dann sollen Deine Finger fast Deine Fersen berühren können. Nun legst Du die Arme ganz entspannt neben Deinem Körper ab. Du presst die Fersen in den Boden und beginne langsam das Becken zu heben. Oben angelangt bleibst Du etwas 6 Sekunden in der Haltung. Du merkst, dass sowohl der Beckenboden als auch die Po-Muskeln aktiviert werden. Dann legst du Dein Becken ganz bedacht wieder ab. Hier kannst Du auch beliebig viele Wiederholungen ausführen.
Der Baum
Du stellst Dich aufrecht hin, atmest tief ein und wieder aus, dann stellst Du den linken Fuß auf den rechten und versuchst die Balance zu halten. Eine wunderbar einfache Übung für den Beckenboden. Bleibe hier einige Augenblicke, danach stellst Du Dich wieder gerade hin, atmest einmal tief durch und nun wird der rechte Fuß auf den linken gestellt.
Was brauche ich für Kleidung im Wochenbett?
Hier lautet das Motto: Alles, was bequem ist! Also besteht eure Oufit of the Day aus Jogginghose, Leggings, Schlabberpulli, T-Shirt vom Partner, weites Nachthemd – da ihr im Idealfall nicht das Haus verlasst, ist es auch egal, wie ihr ausseht. Das gilt auch fürs Duschen und Haarewaschen. Wenn du dich nicht danach fühlst, duschen zu gehen, dann lass es einfach. Der Besuch kommt damit klar, dass ihr ungeschminkt und nicht gestylt seid. Wirklich! Versprochen! Da der Babybauch in den meisten Fällen nicht direkt weg ist, trage ruhig deine Umstandshosen und -shirts aus der Schwangerschaft. Wenn du Lust auf was Neues hast, dann bestell dir ein bequemes Outfit online. (LInk).
Infos zur Verwendung von Liebeskugeln
Liebeskugeln sind ein tolles Hilfsmittel, um den Beckenboden zu stärken. Im Allgemeinen besteht dieses clevere Hilfsmittel aus ein bis drei mit medizinischen Silikon überzogenen Kugeln, die vorsichtig in die Scheide eingeführt werden können. Ähnlich wie ein Tampon sind Liebeskugeln auch mit einer Art Rückholbändchen ausgestattet. Doch der eigentliche Clue versteckt sich im Kugel-Inneren. Dort befindet sich ein rotierender Metallkern, der beim Tragen durch Deine Bewegungen in Schwingung gerät und so die umliegende Muskulatur sanft stimuliert. Damit die Liebeskugeln nicht herausrutschen können, wird Deine Beckenbodenmuskulatur die ganze Zeit über automatisch aktiviert und so besonders effektiv trainiert.
Alle Vorteile von Liebeskugeln für das Beckenbodentraining nach der Geburt auf einen Blick:
Geringer Zeitaufwand: Während Du mit Liebeskugeln trainierst, kannst Du nebenbei ganz ungestört Deinem gewohnten Alltag nachgehen.
Intuitive Anwendung: Die entsprechenden Muskeln werden bei dieser Methode nahezu automatisch aktiviert ohne groß darüber nachdenken zu müssen.
Schnelle Erfolge: Bei regelmäßiger Anwendung steigt die Grundspannung im Beckenboden wieder zunehmend
Weniger Einschränkungen: Vor allem das unangenehme unkontrollierte Ablassen von Urin beim Bewegen, Niesen oder Lachen wird immer weniger bis es ganz verschwindet.
Vernünftige Vorsorge: Das Beckenbodentraining mit Liebeskugeln beugt auch zukünftiger Blasenschwäche im Alter vor.
Noras Produkttipps:
Ok, jetzt weißt Du, worauf es bei Produkten zum Thema Wickeln ankommt – aber was ist nun zu empfehlen? Wir haben hier tolle Helfer fürs Wickeln:
Binden fürs Wochenbett
Die Frage, die am häufigsten gestellt wurde – welche Binden soll ich kaufen? Hier ein Klassiker, den es auch in der Apotheke zu kaufen gibt.
Hauptsache bequem: der Still-Bustier
Im Wochenbett braucht man vor allem bequeme Sache, das gilt auch für den Still-BH. Am besten ist hier ein Still-Bustier, denn sie sind weich, schneiden nicht ein und haben keine lästigen Bügel. So angenehm zu tragen und ein echter Preisknaller!
#miBabyTalk – das komplette Video zu Babyphone
Du hast einen #miBabyTalk verpasst? Kein Problem!
Wir haben die Fragen und Antworten zu jedem #miBabyTalk ganz übersichtlich zum Nachlesen.