Dein Baby kann nicht einschlafen?
Redakteurin und Mutter
Dein Kleines ist endlich da, es ist süßer als Du es Dir jemals vorstellen konntest, die Welt müsste rosarot sein – wäre, ja wäre da nicht das Problem mit dem Schlafen. Die wenigsten Neugeborenen haben schon einen echten Schlafrhythmus, geschweige denn, dass sie schnell in den Schlaf finden. Aber es gibt ein paar Tricks, mit denen Du Dir helfen kannst.
Unser "deutlich-weniger"-Baby
Neulich fand ich unsere heilige „Schlafliste“ wieder. Ein zerknitterter DIN A 4-Zettel, auf dem wir mehrere Tage lang akribisch die Schlafstunden unseres neugeborenen Sohnes notierten. Häufig waren es nur 20 Minuten, die er am Stück schlief, nachts wachte er fünf Mal oder häufiger auf. Als Durchschnitt stand am Ende unserer Dokumentation: 11 Stunden. Nur 11 Stunden Schlaf bei einem Neugeborenen, wir waren uns sicher, dass Kinderarzt und Hebamme sagen würden: Da müssen wir etwas tun. Aber beide lächelten nur sanft und meinten, das sei ganz normal. Manche Neugeborenen schlafen 18, 19 Stunden, andere deutlich weniger. Wir hatten also ein „deutlich weniger“-Kind. Und wir stellten uns der Herausforderung. Was uns geholfen hat, möchte ich hier an andere Neu-Eltern weitergeben und hoffe, dass es ihnen ebenfalls hilft.
Das kann ich Dir aus eigener Erfahrung raten
Versuche es mit dem Pucken
Mit Unterstützung unserer Hebamme wagten wir uns ans Pucken
heran. Denn Fabians kleiner Körper wurde vor allem im Zustand der Müdigkeit
immer wieder von Zuckungen geplagt, die ihn entweder aufweckten oder am
Einschlafen hinderten. Der sogenannte Moro-Reflex, völlig ungefährlich, aber
leider mit dem Nebeneffekt, dass Dein Baby nicht richtig schläft. Die guten
Nachrichten sofort: Das Pucken sorgte bei Fabian für etwas längere
Schlafphasen. Er akzeptierte das Einpacken auch sehr gut. Die schlechte
Nachricht: Nicht jedes Kind mag das Pucken und dann sollte man auch auf jeden
Fall darauf verzichten. Aber versuchen solltest Du es auf jeden Fall!
Wie haben wir gepuckt? Zunächst zeigte uns unsere Hebamme
das Pucken mit einem elastischen Tuch. Ich versuchte es einmal, zweimal und
dann bestellte ich einen Pucksack - die
richtige Entscheidung! Den Swaddle Me Pucksack empfehlen auch Hebammen sehr gerne: Er ist einfach anzulegen, mit 20 Euro
absolut bezahlbar und lässt den Beinchen und der Hüfte des Babys genügend
Spielraum. Das ist aus orthopädischer Sicht absolut wichtig.
Getragene Babys sind ruhiger
Versucht es doch mal mit Tragen, war der zweite Rat, den wir
bekamen. Ich hatte ein Tragetuch von meiner Schwester ausgeliehen und machte
mich mit Hilfe unserer Hebamme daran, die Bindetechnik zu üben. Und siehe da,
unser kleiner Schatz fühlte sich wohl so nah bei Mama und schlief auch häufiger
ein. Dennoch habe ich nicht so oft getragen wie es gut gewesen wäre, denn ich
fand die Bindetechnik mit Baby doch recht kompliziert. Rückblickend hätte ich
mir besser eine einfachere Variante wie das Ring
Sling oder ein Moby
Wrap kaufen sollen. Das "Ring
Sling"-Tragetuch muss nicht gebunden werden, sondern wird mittels eines
Rings festgehalten und ist somit ganz einfach anzulegen. Das "Moby
Wrap" ist aus einem ganz weichen Material und wird ohne das Baby
vorgebunden. Es ist auch für Trage-Anfänger super geeignet. Beide Modelle sind
für etwa 30 Euro zu haben.
Schaukeln macht glücklich
Baby mögen beim Tragen natürlich vor allem die Nähe zu Mama,
aber auch das sanfte Schaukeln ist ein Pluspunkt. Schließlich kennen sie das
schon aus dem Mutterleib. Immer nur Tragen, das ist aber für die wenigsten
Mütter möglich. Also warum nicht eine Alternative wählen, die auch Schaukeln
kann - zum Beispiel eine gemütliche Hängematte? Die Babyhängematte "Koala" von
Amazonas wurde von unsere miBaby-Mamis getestet
und für sehr gut befunden: Der Großteil der miBaby-Minis schlummerte friedlich,
oder sie schauten sich einfach laut brabbelnd die Welt an, während Mama oder
Papa sie liebevoll schaukelten. Die Babyhängematte ist geeignet für Babys von
Geburt bis zu neun Monaten. Sie liegen darin dank integrierter Gurte sehr
sicher. Kein Wunder, dass die Koala der Bestseller Nr. 1 in der Kategorie
Babyschaukeln ist.
Diese Bücher machen Babys Schlaf verständlicher
Neben diesen guten Hilfsmitteln war es uns als Eltern auch wichtig zu verstehen, warum unser kleiner Zwerg so einen - für uns - seltsamen Schlaf hatte. Aus beruflichen Gründen hatte ich mich bereits ausgiebig mit der Ferber-Methode und dem Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" beschäftigt und wusste eins bestimmt: So machen wir es nicht! Denn ich halte nichts davon, mein Baby in ein Konzept zu pressen und es etwas spüren zu lassen (Einsamkeit, Hilflosigkeit), das es noch gar nicht verstehen kann. Geholfen hat uns hingegen, was der bekannte Kinderarzt Remo Largo in seinem Klassiker "Babyjahre" zum Thema Schlaf schreibt. Schließlich hat er sich auch wissenschaftlich intensiv mit dieser Thematik beschäftigt. Für uns leider zu spät erschienen, aber deswegen nicht weniger empfehlenswert ist das Buch "Schlaf gut, Baby" von Journalistin und Autorin Nora Imlau sowie dem Kinderarzt Herbert Renz-Polster. Sie helfen jungen Eltern dabei zu verstehen, warum kleine Babys so anstrengend in Sachen Schlaf sind: Es hat viel mit unserer Evolution zu tun und mit dem daraus resultierendem Bedürfnis nach Nähe. Absolut lesenswert. Weil es viel Verständnis für die kleinen Schlafräuber weckt. Und gleichzeitig aber auch gute und praktische Tipps parat hält.
Meine Empfehlungen für längere Schlafphasen
Ein "deutlich-weniger"-Baby kann zu einer Belastung für alle Beteiligten werden. Die folgenden Produkte haben mir mit meinem Sohn Fabian wirklich geholfen oder sind es auf jeden Fall wert, getestet und ausprobiert zu werden. Ich würde mich freuen, wenn ich Dir und Deinem kleinen Schatz helfen konnte, in Zukunft wieder entspannter schlafen zu können.