#miBabyTalk

Eure Fragen zum Thema Erstausstattung

Nora Otto, Mutter und Redakteurin

Welche Größe für den Anfang? / Kann man die Größe vorher abschätzen?

Wichtig: Ihr braucht keine zehn Bodies für den Anfang, ein paar Modelle (max. 5 Stück) reichen vollkommen aus und – wenn Euer Kind nicht besonders groß ist und die Größe 50 direkt überspringt – dann ist Größe 50 für den Anfang erstmal zu empfehlen. Es kann ja auch nur ein Body in 50 sein und wenn Du dann merkst, er ist zu klein, gehst Du zur nächstgrößeren Größe. Frühchen brauchen natürlich kleinere Größen – 44 oder noch kleiner. Praktisch sind für Kinder, die rund um den errechneten ET zur Welt gekommen sind, die Doppelgrößen 50/56 – die sind für den Anfang häufig die ideale Größe, weil sie zwischen 50 und 56 liegen.

Warum nicht sparen und direkt nur Größe 56 kaufen? Weil ein schlechtsitzender Body nicht gut wärmt und für das Kind auch unangenehm ist, wie bei uns Frauen zum Beispiel ein schlechtsitzender BH. Warum es wichtig ist, dass ein Body wärmt? Die Haut Deines Spatzes ist noch so dünn und all seine Energie wird in das Zulegen von Gewicht gesteckt – es sei denn, das Baby ist zu dünn angezogen und friert, dann fließt die Energie nicht in das Zulegen von Gewicht, sondern in die Temperaturregulation. Das kann vor allem ganz am Anfang, wenn die Babys noch ganz klein sind, ein Grund dafür sein, dass das Baby nicht wieder auf sein Geburtsgewicht kommt. (Nur als Tipp, wenn Euer Kleines damit Probleme hat.)



Im Gegensatz zum Body kann man bei Hosen und Oberteilen auch krempeln, d.h. hier kann man sparen, indem man sich für die größere Größe entscheidet. Auch Strampler können größer gekauft werden. Bei Modellen mit Fuß kann man die Füßchen mit Söckchen fixieren. Modelle ohne Fuß sind aber in dem Fall noch praktischer, denn später können sie auch zu kurz – zum Beispiel mit Strumpfhose darunter oder im Sommer auch ohne getragen werden. Quasi als 3/4-Länge.

Kann man die Größe vorher abschätzen?

Nicht zuverlässig! Man kann höchstens aufgrund der Größe der Eltern (besonders groß oder besonders klein) bestimmte Größen ausschließen. Aber selbst die Messungen kurz vor der Geburt können um einige Zentimeter vom echten Wert abweichen. So war das bei uns auch – meine Sohn wurde eine Stunde vor der Geburt auf 50 Zentimeter geschätzt, als er dann da war, war er doch 56 Zentimeter groß.

Wie viel benötige ich von welchen Kleidungsstücken?

Hier lautet das Motto: Weniger ist mehr. Und vor allem: Klasse statt Masse – das bezieht sich in dem Fall auf das Material. Hier eine grobe Liste, was Du zur Geburt zuhause haben solltest:

  • 5 Bodies (am besten zum Wickeln)

  • 3-4 Oberteile (am besten auch zum Wickeln)

  • 2-3 Hosen

  • 2 Strampler

  • 2 Mützchen – im Winter: 1 leichte, 1 dickere, im Sommer: 1 leichte Mütze reicht.

  • 3-4 Paar Socken und/oder Strickschühchen – gerade bei Tragebabys praktisch, im Winter vielleicht sogar Walkschuhe

  • 2 Strumpfhosen

  • 1 Overall

  • 2 Schlafsäcke

  • 1 Babydecke

Im Detail:

Warum Wickelbodies bzw. -oberteile/-jäckchen? Weil das Anziehen über den Kopf zu Beginn eifach nur lästig ist und häufig auch dafür sorgt, dass sich Dein Baby beim Anziehen beschwert. Wickelbodies bzw. Schlüttlis (das sind Wickeljäckchen) sind hier die optimale Lösung. Wirklich!

Welche Art von Hose ist zu empfehlen? Ja, eine kleine Jeans ist bestimmt super süß an einem kleinen Baby, aber die völlig falsche Kleidung. Es muss gemütlich sein, die Hose darf gerne ein großes Bündchen haben, welches man bis über die Nieren ziehen kann – das sorgt auch nochmal dafür, dass Dein Spatz schnell an Gewicht zulegt. Hier gilt und nicht nur hier, sondern für die gesamte Garderobe: Je gemütlicher, desto besser!

Walkanzug bei im März geborene Babys – ja oder nein? Wenn ja, welche Größe?

Ein Walkanzug ist eine Anschaffung, die sich immer lohnt. Abgesehen natürlich vom Hochsommer. Aber Frühjahr, Herbst und Winter schreien nach einem kuscheligen Anzug. Warum? Ein Walkanzug ist aus gekochter Wolle und Wolle hat die Eigenschaft, das sie temperaturregulierend und -ausgleichend ist. Das bedeutet: Wolle wärmt bei Kälte und kühlt bei Hitze. Meist reicht aber da ein Anzug aus dickerer Baumwolle. Oder eine Strickjacke plus Decke. Im tiefsten Winter, bei sehr niedrigen Temperaturen (unter 0 °C) musst Du ebenfalls schauen, ob der Walkanzug reicht. Im Idealfall liegt Dein Spatz im Walkanzug und warmen Fußsack (zum Beispiel aus Lammfell oder Daune). Alternativ zum Walkanzug gibt es auch Anzüge aus Wollfleece. Ich würde dieses etwas weichere Material tatsächlich für die Kleinen bevorzugen, denn Wollwalk ist oft etwas starr.

Zur Größe: Bei den Sachen, die über den Body gezogen werden, ist das Krempeln von Ärmeln und Beinchen erlaubt, ja sogar erwünscht – das spart Ressourcen. Beim Overall ist wichtig, dass er nicht zu weit ist, da er Dein Kind sonst nicht wärmt. ZU Beginn ist deswegen die Größe 50/56 ideal – auch hier kann man noch krempeln, wenn nötig. Zum Krempeln ist hier aber Wollfleece definitiv etwas besser als Walk, aber auch das geht.

Muss ich beim Stoff auf etwas achten? Außer dass ich ihn gut waschen kann?

Wie oben schon gesagt, je hochwertiger das Material, desto besser. Natürlich verstehe ich, dass sich nicht jeder eine komplette Erstausstattung aus Merinowolle leisten kann oder auch möchte, aber tatsächlich sind natürliche Materialien besser als künstliche. Denn die Haut der Kleinen ist noch so empfindlich und dünn.

Beim Body ist es ganz einfach, hier kannst Du auf Baumwolle (leicht und bei hohen Temperaturen waschbar) setzen oder Du bevorzugst Bodies aus Wolle-Seide. Das ist preislich tatsächlich der Ferrari unter den Bodies, aber sein geld absolut wert. Denn nichts wärmt besser als Wolle-Seide, was besonders für die ganz Kleinen so wichtg ist. Die Wollbodies sind aber leider nur bei niedrigen Temperaturen waschbar, d.h. ein größeres Windel-Malheur, das eventuell den Rücken hochwandert, kann schon mal dafür sorgen, dass der Wolle-Seide-Body danach hin ist bzw. nicht auswaschbare Flecken hat. Hier kannst Du aber auch eine Mischung kaufen, 3 Baumwoll-Bodies und 1-2 Wollbodies. Auch eine schöne Mischung ist Baumwolle-Wolle. Auch bei den Kleidungsstücken darüber ist Wolle ideal. Hier kann man auch gerne groß kaufen und krempeln.

Was braucht ein Sommer-/Winter-/Frühlings-/Herbstbaby als Erstausstattung?

So großartig unterscheiden sich die ersten Teile gar nicht. Denn im Sommer ziehst Du Deinem Säugling – anders als wir Erwachsenen – keine kurze Hose oder T-Shirts an. Es sei denn, es sind über 30 °C – da kann im KInderwagen auch mal ein Langarmbody, Strümpfchen und ein Häubchen ausreichen. Aber, was gefährlich ist: Wenn uns als Eltern heiß ist, dann übertragen wir das automatisch auf unser Baby, dabei ist das Baby natürlich viel empfindlicher und ihm fehlen die Fettreserven, die warmhalten. Für den Anfang wird immer Langarm-Kleidung empfohlen, wenn es ein normaler deutscher Sommer ist. Hier unterscheidet sich höchstens das Material – im Winter ist Wolle und Wolle-Seide die beste Wahl ist, weil temperaturausgleichend. Im Sommer spielt Baumwolle eine große Rolle. Aber mit langärmeligen Sachen machst Du nichts falsch und auch ein Woll-Jäckchen schadet im Sommer nicht.

Was brauche ich nicht?

Kaufe nicht zu viel (in den kleinen Größen): Klasse statt Masse, ich wiederhole mich da gerne. Wenn Du mal in einen Body aus Wolle-Seide oder ein hochwertiges Schlüttli investiert hast (den kannst Du auch gerne am Anfang schon in Größe 62 kaufen und krempeln), dann möchtest du Deinem Baby nie mehr was anderes anziehen – denn die Eigenschaften der Wolle passen sich optimal an die Bedürfnisse des Babys an und machen das Anziehen etwas leichter. Die Kleinen wachsen so schnell, es kann sein, dass bei zu vielen Klamotten vieles gar nicht zum Einsatz kommt, weil es dann schon zu klein ist.

Süße Sneaker, Jeans, Hemden: Ja, Sneaker sind so süß, aber nichts für Babyfüsschen, die brauchen höchstens warme Wollsöckchen oder -schühchen. Auch Jeans und Hemden sind nichts für die Kleinsten, denn – wir kennen das selber – Jeans sind manchmal so unbequem und wärmen auch nicht besonders gut. Besser: Sneaker aus Strick.

Stirnbänder: Ja, auch hier – die sind echt süß für Mädchen, vor allem wenn sie so kleine Schleifchen haben, aber die tun nichts. Denn wichtig zu wissen ist, Dein Baby verliert die meiste Wärme über den Kopf und ein Stirnband verfehlt den Zweck. Besser: ein Turban – die sind auch niedlich und wärmen den Kopf wirklich.

Du hast einen #miBabyTalk verpasst? Kein Problem!

Wir haben die Fragen zu jedem #miBabyTalk ganz übersichtlich zum Nachlesen.

Bist Du nächste Woche wieder mit dabei?

  • Jeden Freitag um 11:00 Uhr: Live-Video auf Facebook und Instagram zum aktuellen #miBabyTalk Thema

  • Danach: Ankündigung des neuen Themas

  • Freitag bis Montag: sammeln wir Eure Fragen

  • Und von vorn: Jeden Freitag um 11:00 Uhr: Live-Video auf Facebook und Instagram zum aktuellen #miBabyTalk Thema

Freitag 11:00 Uhr

Zuschauen und mit diskutieren!