Evas Umstands­hosen Guide

In 6 Schritten zur perfekten Umstandshose

Eva Becker, Redakteurin und Mutter

Ein wunderschöner Moment: Die Hose geht nicht mehr zu!

Jede Schwangere freut sich doch auf diesen Zeitpunkt, wenn der Bauch plötzlich so groß ist, dass keine der normalen Hosen mehr passt... Also schnell die erste Umstandsjeans oder -hose bestellt! Und dann? Eine reicht ja schließlich nicht über die ganze Schwangerschaft hinweg! Wie viele brauchst Du und was solltest Du über Umstandshosen wissen?

In 6 Schritten führe ich Dich zu Deiner perfekten Ausstattung

Schritt 1: Wie viele Umstandshosen brauchst Du?

Das ist ehrlich gesagt die individuellste und damit auch die am schwierigsten zu beantwortende Frage. Denn allein ein flüchtiger Blick in die Kleiderschränke von drei Freundinnen offenbart doch schon ganz klar: Wie viele Hosen frau wirklich braucht, das empfindet irgendwie jede anders. Wie viele normale Hosen und Jeans hast Du: 6, 12, 20? Ich zum Beispiel liebe Kleider und Röcke und habe in der Schwangerschaft mit Sicherheit mehr Strumpfhosen und Leggings als Umstandsjeans getragen. Andere sind absolute Jeans-Fans und jaben keine Lust haben, drei Tage hintereinander das gleiche Modell zu tragen. Und wieder andere müssen in ihrem Job immer top gekleidet sein und brauchen entsprechend viele Stoffhosen.

Mein Rat: 3-4 Umstandshosen sollte jede Schwangere haben.

Dazu noch zwei Leggings und Strumpfhosen. Aber grundsätzlich spricht nichts gegen den Kauf von weiteren Modellen. Denn Du trägst sie garantiert nicht nur in den nächsten Monaten bis zur Geburt, sondern auch noch längere Zeit danach. Wenn Du nicht zufällig Supermodel, Extremsportlerin oder Frau mit einem sensationellen Stoffwechsel bist, dann bleiben Dir zwei, drei (oder mehr) Kilos auch in den Monaten nach der Geburt erhalten. Und Du wirst froh sein, wenn Du Dich nicht in Deine normalen Hosen quetschen musst. Das schlägt nämlich auf die Stimmung und das brauchen wir in den ersten Monaten mit Baby ganz bestimmt nicht! Ich war nach meinem Kaiserschnitt auch wirklich froh, meine Umstandshosen zu haben, denn gerade im Sitzen (und das tut man ja mit kleinen Baby doch recht häufig) waren enge Nähte & Co. echt unangenehm. Was ich Dir damit sagen will: Wenn Du Lust hast, mehr als 4 Hosen zu kaufen, dann kannst Du das wunderbar damit rechtfertigen, dass Du sie nicht nur in der Schwangerschaft tragen wirst!

Zwischenfrage: Was ist denn mit Belly Belts und anderen Hosenerweiterungen?

Die sind super, aber nur in der Anfangszeit – so lange der Reißverschluss noch (oder fast noch) schließt und nur der oberste Knopf nicht mehr zugeht. Dann sind diese Erweiterungen (oder auch einfach ein normales Haushaltsgummi) perfekt, um den Kauf einer Umstandshose etwas heraus zu zögern. Allerdings musst Du natürlich immer längere Oberteile tragen, wenn es Dich stört, dass man den Einsatz sehen kann. Und irgendwann, meist kurz nach dem 3. Monat, ist auch damit Schluss. Denn dann wird der Bauch selbst für den Belly Belt zu groß. Und aus eigener Erfahrung sage ich Dir: Das Gefühl mit einem offenen (wenn auch verdecktem Reißverschluss) rumzulaufen, ist nicht so angenehm.


Schritt 2: Sollte ich alle Umstandshosen auf einmal kaufen? 

Das würde ich nicht machen. Denn erstens kann es sein, dass Du noch mal etwas zunimmst (an den Beinen und am Po) und dann eine andere Größe brauchst. Das liegt nicht unbedingt daran, dass du mehr isst, sondern kann auch mit schwangerschaftstypischen Wassereinlagerungen zu tun haben. Zweitens wirst Du erst einmal testen wollen, ob Du den Schnitt, die Form (Überbauch- oder Unterbauchhose – mehr dazu unter Schritt 4) und das Material Deiner Hose magst. Drittens wirst Du während Deiner Schwangerschaft mindestens zwei Jahreszeiten erleben und im Winter/Frühjahr brauchst Du andere Hosen als im Hochsommer. Ich würde erst einmal zwei Hosen kaufen und dann nach und nach weitere Modelle.

Schritt 3: Welches Material ist am angenehmsten?

Fangen wir bei den Jeanshosen an: Da empfinden viele einen hohen Stretchanteil als sehr angenehm, weil er dazu führt, dass die Jeans nachgibt, bequem ist und nirgendwo zwickt oder zwackt. Außerdem sind Stretchjeans wahre Figurschmeichler. Beides ist in der Schwangerschaft natürlich ein großer Vorteil. Andererseits bedeutet ein hoher Stretchanteil auch mehr Synthetik und weniger Baumwolle, was dazu führen kann, dass man gerade in den Sommermonaten in der Jeans mehr schwitzt. Denn Baumwolle ist luftdurchlässig, Kunstfaser hingegen nicht. In der Schwangerschaft schwitzen die meisten Frauen eher mehr, daher lohnt es sich auf jeden Fall auf die Zusammensetzung des Materials zu achten.

Bei Stoffhosen sind entsprechend auch natürliche Materialen besser als Kunstfasern. In den wärmeren Monaten sind zum Beispiel Chinohosen aus Baumwolle ideal. Bei luftigen Stoffhosen findest Du auch häufig einen hohen Viskoseanteil. Viskose ist ein halbsynthetische Stoff, der nicht nur angenehm auf der Haut ist, sondern auch Feuchtigkeit aufnehmen kann. Von Umstandshosen mit einem hohen Polyester-Anteil würde ich Dir hingegen abraten.

Schritt 4: Oberbauch- oder Unterbauchbund?

Die häufigste Variante:

Oberbauch-Hose

Vermutlich 90% der Umstandshosen haben einen langen, weichen Stoffbund, der den gesamten Babybauch bedeckt. Das empfinden die meisten Frauen auch als sehr angenehm, weil der Bund wärmt und das Gefühl gibt, das alles irgendwie eingepackt ist. Im Hochsommer und mit großem Umstandsbauch habe ich hingegen diesen zusätzlichen Stoff am Bauch als unangenehm empfunden und mir auch zwei Stoffhosen mit Unterbauchband bzw. mit einem breiten, aber niedrig sitzenden Stretchbund geleistet.

Vor allem im Sommer angenehm:

Unterbauch-Hose

Umstandsjeans mit einem Unterbauchbund sind nicht einfach zu finden. Es gibt ein paar Modelle von Bellybutton, Mamalicious und 2Hearts (Eigenmarke von Babywalz). In den heißen Sommermonaten ist diese Bundform aber viel angenehmer, denn sie bedeckt den Bauch nicht noch zusätzlich mit Stoff. Wie alle anderen Modelle haben natürlich auch diese Hosen ein verstellbares Bündchen, so dass sie sich dem wachsenden Bauch anpassen können.

Schritt 5: Welche Marken sind besonders empfehlenswert?

Welche wir und die miBaby-Mamis lieben:

Vertbaudet

Bei den Mamis in unserer Redaktion mega-beliebt, weil stylisch, bequem und im Vergleich echt günstig. Die Umstandsjeans und -hosen der französischen Online-Marke solltest Du Dir unbedingt anschauen, wenn Du auf coole Skinny-Jeans, angesagte Paperback-Hosen und schöne Jeans-Shorts stehst. Und vor allem auch mal im Sale gucken!

Preis ca. 35-39 €

Bonprix

Bonprix lernt man wirklich zu schätzen, wenn man auf der Suche nach günstiger Umstandsmode ist. Die Auswahl bei Jeans und Hosen ist hier richtig groß und für fast jeden Geschmack ist etwas dabei: Skinny, Boot-Cut, Flarred, 7/8-Länge, Culotte, Shorts, Harems-Hosen, Leggings - alles im Angebot, häufig auch im Sale.

Preis: ab ca. 18 € für Stoffhosen, Jeans ab 21,99 €.

2 Hearts / Babywalz

So etwas wie der Golf unter den Umstandshosen. Die Modelle von 2Hearts sehen nicht nur richtig gut aus, sondern haben auch eine hohe Qualität - da sind gute Bewertungen eine logische Konsequenz. Stylisch, bequem, toller Schnitt. Und immer mal wieder richtig stark reduziert.

Preis: ca. 40 €

Mamlicious

Wenn wir hier bei miBaby Mamalicious im Sale entdecken, dann gibt es dazu sofort Newsletter & Co. an Euch. Denn die Umstandsmode der dänischen Marke ist mega-beliebt! Auch die Jeans und Hosen sind absolute Hingucker und mit ein bisschen Glück bekommst Du ein tolles Modell für unter 20 statt für ca. 60 Euro!

Preis: ca. 60 €

Schritt 6: Ist eine Umstandslatzhose echt so praktisch?

Jeder Shop feiert derzeit das Revival der Umstands-Latzhosen. Und auch auf Instagram begegnet sie uns immer wieder lässig gestylt. Aber bevor Du Dir ebenfalls eine Latzhose zulegst, solltest Du Dich fragen, ob Du sie wirklich häufig anziehen wirst? In Sachen Styling bist Du damit nämlich wirklich sehr eingeschränkt. Und das größte Problem an Latzhosen ist: Der Toilettengang! Wohin mit dem Rückteil der Hose? Der hängt dann häufig ungünstig hinten runter und gerät schnell mal dahin, wo er sicher nicht hin soll.... Du weißt, was ich meine, oder? Mit großen Bauch und einer sowieso schon eingeschränkten Beweglichkeit braucht man den zusätzlichen Stress echt nicht!