7 Dinge, auf die Du beim Kinderwagen-Kauf achten solltest

Puh, der Kinderwagen-Markt ist ja mehr als unübersichtlich, oder? Die Auswahl ist riesig, jeder Kinderwagen bietet Dir was anderes, was besonders toll sein soll. Da kann man schon mal den Überblick verlieren. Welchen Wagen also nehmen bei der riesigen Auswahl auf dem Markt? Worauf kommt es überhaupt an bei einem Kinderwagen? Eines ist auf jeden Fall klar: Da muss vieles gut passen, denn er wird Dein Baby, Dich und Deinen Partner oder Deine Partnerin lange begleiten. Die gute Nachricht: Unabhängig vom Modell kannst Du auf ein paar Basics achten, um später keine bösen Überraschungen zu erleben und lange Freude am Schieben zu haben. Ich gebe Dir eine Orientierung, was relevant ist! Los geht's!

Judith Horsch-Plein, Redakteurin und Mutter

1. Kombi-Kinderwagen oder Buggy?

Ja, es gibt Buggys, die Du ab Geburt verwenden kannst. Der Klassiker allerdings ist der Kombi-Kinderwagen, also ein Kinderwagen mit zwei Aufsätzen: einer Babywanne/Tragetasche und einem Sportwagen-Aufsatz. Letzteren kannst Du nutzen, wenn Dein Baby etwa 6-7 Monate alt ist - bis dahin sollte es aber rückenschonend in der Babywanne liegen. Die Buggys ab Geburt können eine gute Ergänzung für Reisen sein, in diesem Artikel beziehe ich mich aber auf Kombi-Kinderwagen. (Wenn Du Dich fragst, welche die besten Kombi-Kinderwagen in 2020 sind, kann ich Dir den Artikel Die besten Kombi-Kinderwagen aus dem letzten Test der Stiftung Warentest empfehlen.)

Mein Tipp: Achte beim Kauf darauf, dass Du die Blickrichtung des Sportwagen-Aufsatzes* wählen kannst. Dafür muss entweder der Schieber schwenkbar oder der Aufsatz in beide Richtungen aufsetzbar sein. Warum? Wenn Dein Kind älter ist, wird es gerne die Umgebung (statt die Mama) erkunden - allerdings solltest Du damit warten, bis Dein Kind 1,5 Jahre (oder auch älter) ist. Vorher kann die Sicht nach vorne schnell zu Überreizung führen. Die äussert sich dann möglicherweise in langem Geheul, wenn Ihr wieder daheim seid. ;-) Wenn Du Dich dafür interessierst, welche Kinderwagen gute Sportsitze haben, empfehle ich Dir den Artikel Kinderwagen mit den besten Sportsitzen.

2. Verstellbarkeit: Schieber, Fußstützen, Kippmechanismus

Ganz wichtig für besonders große oder kleine Eltern: Schaut Euch an, wie weit Ihr den Schieber nach oben bzw. unten verstellen könnt. Wenn ein großer Papa bzw. eine große Mama dauerhauft gebückt schieben muss, führt das schnell zu Rückenschmerzen. Auch sollte das Verstellen schnell und reibungslos gehen. Große Eltern brauchen eine Schieberhöhe von 110cm und mehr! Tipp: Wenn Du groß bist oder Dein Partner groß ist, lies den Artikel Die 3 besten Kinderwagen für große Eltern.

Die Fußstützen des Sportwagenaufsatzes sollten nach unten verlängerbar sein, damit auch ein größeres Kleinkind bequem darin sitzen kann. Schließlich willst Du den Sportwagen so lange wie möglich nutzen. Diese verstellbare Fußstütze hat beispielsweise der Joolz Day 3 - er gehört auch zu den Top 5 des letzten Kinderwagen-Tests von Stiftung Warentest.

Ein Tipp noch, der auch mit "Verstellen" zu tun hat: Schau Dir unbedingt an, wie leicht sich der Sportwagensitz kippen lässt. Bei manchen Modellen hakt es da und Du musst teilweise mit viel Kraftaufwand bzw. Geschicklichkeit zwei Knöpfe drücken. Probier's auf jeden Fall einfach einmal aus, ob der Mechanismus leichtgängig ist.

3. Gewicht und Klappmaße

Das Gewicht des Kinderwagens und die Klapp-Maße können entscheidend sein, wenn Du

  • ein Auto hast und der Kinderwagen oft transportiert werden soll

  • keinen Aufzug hast und in der 2. Etage bzw. höher wohnst

  • keinen Stellplatz im Treppenhaus hast und den Kinderwagen immer mit in die Wohnung nehmen musst

Schaut Euch genau die Klapp-Maße des Kinderwagens an und prüft, ob er in den Kofferraum passt. Das kann sonst zu bösen Überraschungen führen. Wir hatten uns beispielsweise einen Buggy gekauft, der nur quer hineinpasste. Schlecht für den Urlaub, denn der Stauraum war direkt sehr stark eingeschränkt. Das führte dazu, dass wir den zwar voluminöseren, aber passenderen Kinderwagen mit Sportaufsatz mitgenommen haben. Also: Das muss passen.

Wenn Du keinen Aufzug hast und noch dazu keinen Stellplatz im Treppenhaus, solltest Du sehr stark auf das Gesamtgewicht des Kinderwagens achten. Und noch ein Tipp: Selbst wenn das Gestell im Treppenhaus bleiben darf: Wie schwer ist die Babywanne? Wie schwer ist sie dann mit Baby drinnen? Das darfst Du nicht unterschätzen! Im Allgemeinen sind die Soft-Tragetaschen leichter als die Babywannen. Schau Dir also auch die Kombi-Kinderwagen an, die statt Wanne eine Soft-Tragetasche haben (oder eine sehr leichte Wanne).

Beispiele für Kinderwagen mit leichten Babywannen/Soft-Tragetaschen findest Du hier.

Tipp: Wenn Du Deinen Kinderwagen im Treppenhaus abstellst, sperre ihn mit einem Fahrradschloss ab, idealerweise befestigst Du das Gestell am Geländer! Gerade in Großstädten sind Kinderwagen ein sehr beliebtes Diebesgut.

4. Praktikabilität und Stauraum

Überleg' Dir gut, was Dein Kinderwagen Dir bezüglich Stauraum bieten muss. Auch hier ist die Frage: Gehst Du ohnehin mit dem Auto einkaufen und der Wagen muss nicht allzu geräumig sein? Oder wirst Du den Kinderwagen vor allem auch für den Transport von Einkäufen nutzen? Wir hatten damals nicht genau darauf geachtet, wieviel in den Wagen reinpasst: Im Alltag war das dann viel zu wenig. Wir haben uns dann ein relativ hochpreisiges Einkaufsnetz dazu gekauft, das allerdings erst mit Sportwagenaufsatz nutzbar war - und auch nur dann, wenn dieser nach vorne schaute. Du siehst: Genau hinsehen lohnt sich! Vergleiche hierzu die "maximale Zuladung" der Modelle.

Beispiele für Kinderwagen mit großen Einkaufskörben findest Du hier.

Zum Thema Praktikabilität: Unbedingt bei der Auswahl den Kinderwagen ein paar Mal "probe-klappen". Ist der Mechanismus leichtgängig und hakt nicht? Wie leicht lässt sich die Babywanne "rausklicken"? Wie leicht bekommst Du sie wieder hinein? All das sollte reibungslos gehen. Andernfalls nervt es Dich im Alltag auf die Dauer sehr.

5. Die Räder: Größe und Material

Auch bezüglich der Räder solltest Du Dir im Vorfeld über ein paar Fragen klar werden:

  • Nutzt Du den Kinderwagen überwiegend in der Stadt oder eher auf dem Land in unebenem Gelände?

  • Was ist Dir wichtiger: Sehr hoher Fahrtkomfort oder leichte bzw. keine Wartung?

  • Willst Du mit dem Wagen häufig joggen gehen oder ist dieser Aspekt zu vernachlässigen?

  • Wendigkeit oder Stabilität: Was ist in Deinem Alltag wichtiger?

Material: Du kannst bei den Rädern grob zwischen zwei Arten unterscheiden: Luftreifen und solche aus Gummi oder Schaum. Der große Vorteil der Räder mit Luftfüllung: Hier hast Du den besten Fahrkomfort und eine gute Federung. Der Nachteil: Die Räder müssen gewartet, d. h. hin und wieder aufgepumpt, werden. Und sie können Löcher bekommen. Vergleichbar sind sie mit Fahrradreifen. Also: Nix für Wartungsmuffel ;-). Dem Luftreifen am nächsten, was den Komfort angeht, kommen die Schaumräder. Die aus Plastik federn am wenigsten und das kann fürs Kind sehr unangenehm sein.

Wendigkeit/Fixierung: Die oft kleineren Vorderräder sollten schwenkbar, aber auch feststellbar sein. Warum? In der Stadt, vor allem auch in Läden, brauchst Du die Wendigkeit. Wenn aber Schnee liegt oder Du auf unebenem Geländer unterwegs bist, stellst Du sie fest. Im Kinderwagen-Test 2020 wurden 6 Wagen als 2 "gut" bewertet - alle haben flexible Vorderräder!

Größe: Viele Modelle, s. auch Bild oben, haben hinten zwei große Räder und vorne zwei kleine. Solltest Du schon vorher wissen, dass Du viel in unebenem Gelände unterwegs bist, können auch vier große Räder Sinn machen. Am besten lässt Du Dich hierzu dann beim Kauf beraten.

Sonderfall Jogger: Es gibt spezielle Kinderwagen, sog. Jogger, die vorne nur ein Rad haben. Mit diesen Modellen bist Du beim Sport schneller und noch wendiger unterwegs. Wenn Du einen solchen Wagen präferierst, lass Dich beraten, welches Modell am besten zu Deinem Bedarf passt.

Gute Kinderwagen mit Luft-, Luftkammer- und Vollgummirädern findest Du hier.

6. Zubehör - ein Preistreiber

Ein Kinderwagen braucht immer ein Regenverdeck, einen Sonnenschutz, einen Kinderwagen-Fußsack passend für Babyschale und Sportwagen und ggf. ein Einkaufsnetz. Es lohnt sich, nach dem jeweiligen Lieferumfang zu fragen. Zwar bekommst Du Regenverdeck und Sonnenschutz auch als "fits all" recht günstig beim Drogeriemarkt, aber warum nicht lieber sparen, weil inklusive? Abgesehen davon können diese allgemeinen Modellen schnell mal nerven, weil sie eben doch nicht perfekt zu jedem Kinderwagen passen. Wir hatten einen Joolz, bei dem damals das Regenverdeck dabei war. Das passt naturgemäß perfekt. Es ging irgendwann beim zweiten Kind aber kaputt - und mit dem nachgekauften Drogerie-Teil hatte ich nur Ärger. Das hat sich in den Reifen verfangen und die Lüftungsöffnung hing irgendwo, nicht aber für das Kind auf Sichthöhe. Daher: Es lohnt sich, nachzufragen. Eventuell kann das ja ein letztes Entscheidungskriterium sein, wenn Du zwischen zwei Modellen schwankst?

7. Weiteres: Wannengröße, Schadstoffe und mehr

Achtung vor zu kleinen Babywannen / Soft-Tragetaschen / Sportwagensitzen! Die Babywanne sollte lang und breit genug sein (laut Stiftung Warentest 35x78cm, Test 8/19)), damit Dein Kind bis mindestens 6 Monate mit Bewegungsspielraum darin liegen kann. Gleiches gilt für den Sportsitz: Stiftung Warentest empfiehlt, dass die Rückenlehne des Sportwagensitzes mindestens 50cm lang ist. Beispiele für Kinderwagen mit großen Babywannen/-taschen findest Du hier.

Schadstoffe: Gott sei Dank gab bzgl. Schadstoffe im letzten Test (8/2019) nur ein Mangelhaft - den Babyone B.O. Start­klar T-Light. Die anderen Modelle differieren zwar, sind aber in Summe mit sehr guten bis befriedigenden Werten ausgezeichnet worden. Die meisten wurden mit "gut" bewertet. 2017 sah das noch anders aus. Damals waren mangelhaft bzgl. Schadstoffen: Bugaboo Buffalo, Teutonia Bliss, Bergsteiger Capri sowie Knorr-Baby Noxxter. Wir empfehlen: Schau Dir unbedingt vor dem Kauf die Testurteile des gewünschten Modells an.

Kompatibilität zur Babyschale: Wenn Du vorhast, die Auto-Babyschale häufig auf dem Kinderwagengestell zu nutzen, frag nach einem Adapter. Manchmal ist der sogar im Lieferumfang enthalten. Aber beachte: Lass das Baby nie länger als nötig im Autositz. Ergonomisch ist die Babywanne zum Liegen viel, viel besser für Dein Kleines.

Unbedingt beide Elternteile ausprobieren, wie sich der Wagen fährt, verstellen und klappen lässt.

Funktionalität vor Design? Wenn Du mich fragst: Auf jeden Fall! Es gibt kaum was Nervigeres als einen Kinderwagen, der im Alltag nicht taugt. Was nützt es dann am Ende, wenn er schön aussieht? Gut, dass die meisten Modelle heutzutage beides vereinen. :-)

Bonus-Tipp: Kinderwagen gewinnen statt kaufen

Jetzt weißt Du, worauf Du achten solltest und dass Du Dir auf jeden Fall genau überlegen solltest, was der Kinderwagen besonders gut können soll. Jeder hat seine eigenen Qualitäten - nur teuer sind leider fast alle... Gut, dass Du bei uns gelandet bist: Bei uns kannst Du Deinen Wunsch-Kinderwagen im Wert von bis zu 1000€ gewinnen!

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