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MEINS! Und Deins?

Teilen lernen braucht Zeit

Eva Becker, Mutter und Redakteurin

Vor einer Minute noch haben Dein Kind und sein kleiner Spielplatzfreund fröhlich nebeneinander im Sand gebuddelt. Doch urplötzlich ist es vorbei mit der Eintracht: Tränen fließen, es wird geschrien und vielleicht sogar gehauen. Der Grund? Der kleine Freund hat sich ein Förmchen genommen, das Deinem Schatz gehört. Geht gar nicht, findet Dein Kind, obwohl das Förmchen eben noch unbeachtet im Sand lag. Als Eltern würde man jetzt am liebsten sagen: „Gib das Deinem Freund, du brauchst es gerade nicht. Schluss. Aus!“ Aber das ist der falsche Weg. Wie Du Deinem Schatz das Teilen beibringst, erfährst Du hier.

Wusstest Du, dass

… der häufigste Grund von Streitereien bei Kindern unter drei Jahren Besitz-Konflikte sind (so nennen das Entwicklungspsychologen)?

Bei 80% der Besitz-Konflikte geht es darum, wem das Schiebeauto gehört und wem die Puppe. Es geht immer nur um eines: „Ich will das haben!“ und „Das ist meins!“

Was Du über das Teilen lernen wissen musst

Zunächst ist es sicher beruhigend zu wissen, dass die Reaktion Deines Kindes ganz normal ist. Es ist gerade in einer egozentrischen Phase: Es kann sich noch nicht in die Bedürfnisse und Gedanken anderer Menschen hineinversetzen und damit verstehen, dass das andere Kind traurig ist, wenn es den begehrten Gegenstand nicht bekommt.

Gleichzeitig hat es jetzt ein ausgeprägtes Bedürfnis danach, die Welt in „meins“ und „deins“ zu unterteilen. Und alles was „meins“ ist, wird als Teil des Ichs wahrgenommen. Ein Beispiel? Kommt ein anderes Kind zu Besuch und soll auf dem Hochstuhl Deines Kindes Platz nehmen, dann empfindet Dein Kind das in etwa so, als würde man ihm etwas von seinem Ich wegnehmen. Obwohl es ja nur sein Stuhl ist und das andere Kind diesen Platz sicher nach ein paar Minuten wieder verlassen wird.

Ebenso ist es im dem Alter ganz normal, dass Dein Kind bestrebt ist, seinen Willen durchzusetzen – sich selbst als wirksam empfinden zu können. Wenn man diesem Streben ständig Grenzen setzt beziehungsweise es unterdrückt, dann verhindert man eine wichtige Entwicklungsphase. Zum Teilen zu zwingen ist entsprechend keine gute Taktik.

Andererseits ist es aber auch wichtig, dass Dein Kind das Teilen lernt und es als normal und positiv empfindet. Mit spätestens 4 Jahren wird Dein Kind das auch gelernt haben. Aber das ist ein langer Prozess, der erfolgreicher verläuft wenn Ihr versucht

1. Euch in Euer Kind hineinzuversetzen

2. ein gutes Vorbild zu sein

3. das Teilen als eine positive Erfahrung erlebbar zu machen

Nicht alles teilen

So wichtig die Fähigkeit zum Teilen ist, so gibt es auch Dinge, die einfach nicht verliehen oder geteilt werden wollen. Das Lieblingsschmusetier gehört auf jeden Fall dazu. Wenn Du das anerkennst, ist es für Dein Kind auch einfacher zu verstehen, warum Erwachsene manche Dinge ebenfalls nicht teilen wollen: Den Laptop, die Puderdose oder das Portemonnaie!

Teilen lernen – so klappt es

Nicht zum Teilen zwingen, aber Teilen als eine positive Erfahrung vermitteln – das ist keine einfache Aufgabe. Aber sie ist zu schaffen. Mit ganz viel Geduld, Verständnis und einer ordentlichen Portion Humor.

Kommen wir doch noch mal zurück zu unseren zwei Sandkasten-Streithähnen im Kampf um das Förmchen. Was Du, wie oben schon erwähnt, nicht machen solltest: Das Förmchen einfach dem Spielpartner geben. Denn damit setzt Du Dich über die Bedürfnisse Deines Kindes hinweg. Es ist ja schließlich sein Eigentum und es sollte auch bestimmen dürfen, was damit geschieht. Aber Ihr könnt darüber sprechen, wie die Situation zum Vorteil von beiden Kindern gelöst werden könnte: Vielleicht hat es ja auch etwas davon, wenn der Spielpartner etwas Tolles mit dem Förmchen macht? Oder Dein Kind kann sich im Tausch ebenfalls ein Spielzeug von seinem kleinen Kameraden aussuchen? Wenn es keine Lösung in dieser Situation gibt, dann ist es halt so und das Förmchen bleibt bei Deinem Kind. Vielleicht ist es bei der nächsten ähnlichen Situation schon etwas kooperativer. Oder es will dann etwas von dem anderen Kind haben und erlebt das Problem aus der umgekehrten Perspektive.

Auch wenn diese Situationen manchmal sehr an den Nerven zerren, ist es wichtig, dass Dein Kind sie immer wieder erlebt und soziales Verhalten übt. Den Spielplatz oder gar generell Treffen mit anderen Kinder zu meiden ist keine gute Idee. Zwar üben Kleinkinder auch in der Krippe oder bei der Tagesmutter, Spielzeug miteinander zu teilen, aber dort sind es nicht die eigenen Sachen, die geteilt werden und das macht nochmal einen großen Unterschied.

Das Teilen spielerisch üben

Wie schon erwähnt, kann Dein Schatz das Teilen viel besser erlernen, wenn Ihr es ihm positiv vorlebt: Wenn die Mama beim gemeinsamen Eis-Essen sagt: „Oh, mein Eis schmeckt so lecker, möchte jemand mal probieren?“ Es gibt jeden Tag viele Gelegenheiten, bei denen sich Dein Schatz bei Euch dieses Verhalten abschauen kann. Vorbilder gibt es aber auch in Bilder- oder Vorlesebüchern.

Besonders intensiv erlebt Dein Schatz das gute Gefühl beim Teilen aber natürlich beim Spiel selber. Erste Rollenspiele, bei denen Dein Kind in die Rolle des Verteilers/Teilers schlüpft, machen es stolz. Das kann eine kleine Eistheke, ein erster kleiner Kaufladen oder ein Kuchen, eine Pizza sein, die Dein Schatz selber aufteilen kann.

Teilen lernen – dieses Spielzeug ist empfehlenswert

Meine Ersten LEGO® DUPLO® Sets

Spielerisch lernen – und das mit ganz viel Spaß! Mit Meine Ersten LEGO® DUPLO® Sets können Kinder ab 1½ Jahren ihre sprachlichen, feinmotorischen und kreativen Fähigkeiten wunderbar nebenbei schulen. Auch bei Lernzielen wie Farben und Zahlen lernen oder beim positiven Erleben von sozialen Verhaltensmustern sind die Sets die Nr. 1 für Kleinkinder. Ideal für kleine Hände, robust und immer wieder erweiterbar!

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LEGO® DUPLO® Meine ersten Fahrzeuge: Vier tolle Modelle, mit denen Ihr nicht nur spannende Abenteuer erleben, sondern auch das Teilen üben könnt: Hubschrauber, Feuerwehrauto, Kipplaster und Familienauto lassen sich einfach unter zwei oder vier Kindern aufteilen. Nach einer gewissen Zeit wird dann auch mal getauscht. So könnt Ihr auch schon erste Versuche beim gemeinsamen Spielen machen. Und natürlich fördern die Fahrzeuge ganz nebenbei Feinmotorik, Kreativität und sprachliche Kompetenz. Ein tolles Set für Jungs und Mädchen.

Teilen lernen auf einen Blick

  • ✔ Dinge zu teilen ist etwas, das Dein Kind erst lernen muss
  • ✔ Dein Kind wird Teilen erst einmal nicht als positiv werten. Dass Teilen etwas Tolles sein kann, wird Dein Kind erst mit ca. 3 Jahren feststellen
  • ✔ Je nach Persönlichkeit kann Dein Kind mit spätestens 4 Jahren teilen – bis dahin braucht es Geduld und Übung
  • ✔ Um Teilen zu können, braucht es auch positive Vorbilder
  • ✔ Im Moment meint Dein Kind, dass sein Lieblingsschmusetier untrennbar ZU ihm gehört. Wird es von einem anderen Kind weggenommen, fühlt sich Dein Liebling persönlich bedroht
  • ✔ Manches soll einfach nicht geteilt werden. Auch das solltet ihr akzeptieren. Dein Kind genauso wie auch Du!
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Komm, ich helfe Dir! Ob als fürsorgliche Puppenmama, mutiger Feuerwehrmann oder abenteuerlustige Hubschrauberpilotin – indem Dein Schatz mit ersten Rollenspielen Erlebnisse und Alltagssituationen nachspielt, macht er eine ganz wichtige Entwicklungsphase durch.