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Auf die Plätze, fertig, los!

Ersten Wettbewerb im Spiel kennenlernen

Eva Becker, Redakteurin und Mutter

Schneller, größer, höher, besser – Wettbewerb lauert überall, wo Menschen zusammenkommen. Und auch Kinder messen sich schon gerne untereinander. Das ist genetisch in uns allen angelegt. Aber Wettbewerb sollte immer fair sein, von Empathie geprägt – und das lernen Kleinkinder schon wunderbar im Spiel.

Wettbewerb – muss das überhaupt sein?



Das Rangeln um den ersten Platz, das liegt uns in den Genen – denn für unsere Urahnen war es nun einmal nicht egal, ob sie als Erster oder als Letzter beim erlegten Mammut ankamen. Mammuts sind schon lange ausgestorben und man kann durchaus fragen: Müssen wir auch heute noch, in unserer von Überfluss geprägten Gesellschaft, ständig in Konkurrenz treten? Was bringt es meinem Kind denn charakterlich, wenn es sich in einen Wettbewerb begibt? Wäre das Miteinander nicht das bessere Ziel? Nur einige Gedanken, die sich beim Thema Kinder und Wettbewerb häufig – und zurecht – einstellen.

Kräftemessen ist auch Spiel!



Aber wenn man über die Sinnhaftigkeit des Wettbewerbs nachdenkt, dann muss man sich auch fragen: Wo fängt Wettbewerb eigentlich an? Das gemeinsame erste Würfelspiel für 2 ½-Jährige – ist das nicht auch schon ein Wettkampf? Beim gemeinsamen Ballspielen, Bobbycar fahren, fangen spielen, schaukeln – überall findet eine Form von Kräftemessen statt. Später im Kindergarten und in der Schule wird das Konkurrieren noch einmal größer. Wir können Wettbewerb nicht unterbinden (oder wollen es auch gar nicht) und deswegen ist es so gut, dass Kinder früh erleben, wie er fair und von Empathie geprägt ablaufen kann. Aber das Kräftemessen sollte immer altersgerecht sein, nicht überfordern und vor allem bei Kleinkindern so gestaltet sein, dass die „Verlierer“ nicht bestraft werden, indem sie – zum Beispiel beim Kindergeburtstag – keinen Preis bekommen.

Die Grundlage: Gerechtigkeitssinn und Helferimpuls entwickeln

sich schon früh



In seinem empfehlenswerten Ratgeber „Kinder verstehen“ zeigt der Kinderarzt Herbert Renz-Polster eindrücklich auf, dass wir es bei Babys und Kleinkindern nicht mit puren Egomanen zu tun haben. Untersuchungen zeigen, dass selbst 8 Monate alte Babys schon Fairness antizipieren. Ein Beispiel aus der Forschung: Nachdem Babys dieser Altersgruppe ein Film gezeigt wurde, in dem zwei unterschiedlich farbige Steinchen entweder helfend oder unfair agierten, wählten sie beim Spiel lieber die Farbe des „fairen“ Steinchens. Auch Empathie ist schon früh entwickelt. So erkennen Kinder ab 18 Monaten bereits, wenn es einem Spielkameraden schlecht geht: Sie geben ihm dann seinen Schnuller oder ein Schmusetuch. Der Gerechtigkeitssinn zeigt sich schon bei etwa der Hälfte der Dreijährigen: Sie protestieren, wenn anderen Kindern weniger Süßigkeiten als ihnen selbst gegeben wird. Ausreichend Grundlage also, um im Laufe der Zeit auch im Wettbewerb faires Miteinander zu erlernen.

Wettbewerb nicht für die Erziehung nutzen

Wer ist als erstes fertig mit Anziehen? Wer ist schneller beim Aufräumen? Häufig bringen wir unsere Kinder in Konkurrenz- oder Wettbewerbssituationen, wenn wir eigentlich nur wollen, dass sie etwas schnell, regelmäßig oder gut machen. Hin und wieder ist das nicht problematisch, allerdings sollten wir uns bewusst machen, dass das ständige Konkurrieren auch Stress und negative Gefühle auslösen kann.

Erster Wettbewerb im Spiel

Freude, Euphorie, Motivation, Selbstvertrauen auf der einen Seite – Angst, Unsicherheit, Stress, Frustration auf der anderen Seite: Wo Wettbewerb stattfindet, werden ganz viele unterschiedliche Emotionen erlebt. Wie können wir sie auffangen und wie können wir das Spiel gerade bei Kleinkindern so gestalten, dass sie Fairness und Frustrationstoleranz lernen?

Erleben lassen



Macht es überhaupt Sinn, sich als Eltern ständig in das kindliche Spiel einzumischen? Jein, lautet die Antwort. Nur wenn Kinder in der Praxis erleben, dass es sich nicht gut anfühlt, der Letzte, der Verlierer, zu sein, werden sie erkennen, dass Fairness im Spiel wichtig ist. Und dass das gemeinsame Kämpfen für ein Ziel die schönere Alternative sein kann. Gleichzeitig ist das Erleben einer Niederlage auch wichtig, um die berühmte Frustrationstoleranz zu entwickeln.

Gleichgewicht herstellen



Zwischendurch können und sollten wir Eltern schon vermitteln.

Zwei praktische Beispiele:

1. Beim Autorennen mit zwei Spielzeugautos zischt das blaue immer schneller davon als das rote? Dann sollte zwischendurch gewechselt werden, damit es nicht immer nur einen Gewinner gibt. Und damit auch gleich gelernt wird: Nicht ich bin „schlechter“, sondern nur der Gegenstand unseres Wettkampfs, nämlich das Auto!

2. Aber auch zwischen den Kindern kann ein Kräfte-Ungleichgewicht vorherrschen und dann können wir vermitteln: Das eine Kind kann deutlich schneller laufen, das andere ist besser im Farben erkennen und benennen? Dann sollten die „Wettkämpfe“ auch ausgeglichen nach ihren Fähigkeiten stattfinden. Körperliches Kräftemessen darf nicht immer im Vordergrund stehen.

Gefühle ansprechen und erklären



Aufregung während des Wettkampfes, Enttäuschung über das eigene „Versagen“, Neid über den ersten Platz des anderen, Angst vor der Entwertung – ganz viele Emotionen entstehen, wo sich Kinder im Spiel vergleichen. Durch das behutsame Ansprechen und das Einordnen dieser Emotionen können wir als Erwachsene unseren Kindern sehr helfen. Erst einmal trösten und kuscheln (wenn es das Kind will), Tränen und Ärger zulassen, es dem Kind zugestehen, dass es diese Rolle nicht haben möchte. Je nach Alter des Kindes dann gemeinsam überlegen, ob der Wettkampf unfair war oder es einfach nur Glück/Pech war, man die Rollen tauschen kann oder ob man auch gemeinsam kämpfen kann.

Kein guter Satz ist zum Beispiel „Man muss auch verlieren können." Denn die Botschaft, die in diesem Satz mitschwingt, ist ja: „Jetzt hast Du schon verloren und kannst noch nicht einmal damit umgehen.“

Auch nicht gut „Das ist doch nur ein Spiel!“

Erster Wettbewerb - Dieses Spielzeug ist empfehlenswert

LEGO® DUPLO® Sets

Sprechen lernen mit süßen Haustieren, Zahlen lernen mit dem bunten Zahlenzug, ein erstes Haus mit Fenstern bauen oder das Maul des Löwen auf- und zuklappen – LEGO® DUPLO® bietet eine fantastische Spielwelt schon für die Kleinsten. Die Bausteine und Sets laden ein zum spielerischen Umgang mit Farben, Formen und Zahlen, sie schulen die motorischen und sprachlichen Fähigkeiten und regen an zum fantasievollen Spiel.

LEGO® DUPLO® Rennwagen

Startflagge hoch und los geht das Rennen! Welches Kind liebt es nicht, sich mit Autos einen Wettkampf zu liefern? Mit den Push&Go Autos durch das Kinderzimmer jagen – was man im „echten Leben“ nicht unbedingt machen sollte, dem sind im Spiel keine Grenzen gesetzt. Der Sieger darf natürlich noch auf das Podest und sich mit einem Pokal feiern lassen. Und beim nächsten Rennen gewinnt vielleicht das andere Auto… Im Spiel mit Freunden, Geschwistern und Eltern entwickeln Kleinkinder ihre sozial-emotionalen Kompetenzen und gleichzeitig ihre feinmotorische Fähigkeiten.

Erster Wettbewerb auf einen Blick

  • Kräftemessen liegt uns in den Genen.

  • Ballspielen, Bobbycar fahren, Fangenspielen, Schaukeln – überall findet eine Form von Wettbewerb statt.

  • Als Eltern könnt ihr euren Kleinen beibringen, mit Frustration richtig umzugehen und um Wettberwerb auch Empathie zu erlenen.

  • Dazu sollten Wettbewerbe fair, von Empathie geprägt und altersgerecht gestaltet werden.

  • Schon Baby erkennen faires Verhalten, bereits im Kleinkindalter reagieren sie empathisch auf andere Kinder, etwa, wenn diese weinen.

  • In der Erziehung sollten Eltern nur gelegentlich auf Wettbewerb setzen, zu viel Konkurrenz sorgt hier eher für Stress.

  • Freude oder den Sieg, aber auch Frust über die Niederlage – Eltern sollten ihren Kleinen die im Spiel aufkommenden Emotionen zugestehen und nicht mit Sätzen wie „Man muss auch verlieren können" abtun.

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